Rosalie David
Rosalie David wurde am 26. Mai 1892 geboren. Ihre Eltern waren Heinemann David und seine Frau Dora, geb. Katz. Sie hatte mindestens noch sechs Geschwister: Max, Regina, Harry Herman, Else, Käthe und Kaoline. Sonst ist über Rosalie David praktisch nichts bekannt.
Ihr Name taucht auf der Deportationsliste für Minsk auf, und zwar mit der Adresse Wilbergstraße 4. Das Haus hatte ursprünglich dem Rechtsanwalt Dr. Fritz Coppel gehört, der aber schon 1937gestorben war und auf dem jüdischen Friedhof am Weinberg (Feld K VII) beerdigt wurde. Seine Frau Erna zog danach in das jüdische Altersheim an der damaligen „Straße der SA“ 73. Erna Coppel wurde im Oktober 1941 in das Ghetto Łódź deportiert und 1944 im Vernichtungslager Chełmno ermordet.
Später zogen dort mehrere jüdische Bewohner und Bewohnerinnen ein, zum Beispiel das Ehepaar Simon und Netty Laufer und Josef Levy mit seiner Frau Else, die alle vier im Oktober 1941 nach Łódź deportiert wurden.
Danach zogen außer Rosalie David noch Rosalies Schwester Regina Klein mit ihrer Tochter Helga ein. Sie alle drei mussten sich am Montag, den 10.11.1941 am Bahnhof Wuppertal-Steinbeck einfinden, wo sie einen Zug aus Düsseldorf mit rund 1000 Personen aus dem gesamten Gestapobezirk besteigen mussten, der sie in die weißrussische Stadt Minsk brachte. Dort traf sie auch ihren Bruder Max David und seine Frau Emilie, geb. Ahrensberg, die ebenfalls auf diesen Transport mussten.
Niemand von denen, die in Wuppertal zugestiegen sind, hat überlebt. In Minsk wurden die Menschen sehr bald entweder im Ghetto erschossen oder im nahen Wald von Maly Trostenez.
Rosalie David wurde 49 Jahre alt.
Rosalie Davids Bruder Herrmann Harry, der versucht hatte, in eins der westlichen Nachbarländer zu flüchten, war 1940 verhaftet und nach Saint Cyprien verbracht worden. Offensichtlich konnte er dort wieder freikommen, denn im November 1943 wurde er in Brüssel erneut verhaftet und kam über das Durchgangslager im Januar 1944 zunächst nach Mechelen, dann nach Auschwitz. Am 25. Januar 1945 kam er im Konzentrationslager Mauthausen um.
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Minsk