Amalie Levy, geb. Kaufmann
Amalie Kaufmann wurde am 4. November 1874 in Wevelinghoven, heute ein Stadtteil von Grevenbroich, geboren. Über ihre Familie, ihre Schullaufbahn und ihre Ausbildung ist nichts bekannt. Sie heiratete den Kaufmann und Vertreter Julius Levy und lebte mit ihm in der Kölner Straße 75 in der Elberfelder Südstadt, später in der Vereinstraße 8. In den Wuppertaler Adressbüchern ist die Firma Julius Levy bis in die Ausgabe von 1936 verzeichnet, und auch das nationalsozialistische „Boykottheft“ führt ihn als „Großkaufmann“ mit dem fälschlich „Levi“ geschriebenen Namen auf. Erst in der Adressbuchausgabe von 1940/1941 fehlt der Name. Julius Levy war am 18. Dezember 1937 gestorben. Sein Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof am Weinberg auf Feld K Reihe VII.
Anfang April 1940 zog seine Witwe Amalie nach Wiesbaden und war dort gemeldet, kehrte aber Mitte Juni desselben Jahres wieder nach Wuppertal zurück. Sie scheint dort sofort in das jüdische Altersheim gezogen zu sein.
Dort lebten im Jahr 1942 auf engstem Raum bereits über 70 meist ältere Personen zwangsweise zusammen. Am 20. Juli 1942 musste sich Amalie Levy zum Bahnhof Steinbeck begeben, um mit vielen weiteren Jüdinnen und Juden in das Ghetto Theresienstadt deportiert zu werden. Alle jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Altersheim mussten sich ebenfalls auf dem Bahnhof einfinden.
Knapp zwei Jahre später, am 15. Mai 1944, wurde Amalie Levy vom Ghetto Theresienstadt in das Vernichtungslager Auschwitz verbracht und vermutlich sofort ermordet.