Emmy Grünewald, geb. Weisskopf

Emmy Grünewald, geb. Weisskopf, gen. Emmy

  • Geburtsdatum: 12.10.1894
  • Geburtsort: Barmen
  • Wohnort:

    Moltkestraße 5 (heute Grönhoffstraße), Wolfstraße 8, Königstraße 142a

  • Todesdatum: 02.08.1943
  • Todesort: Vernichtungslager Auschwitz

Emmy Grünewald wurde als Tochter von Leopold und Ida Weisskopf im Jahr 1894 in Barmen geboren. Ihr Vater war dort Besitzer einer Metallfabrik.

Als Emmy 15 Jahre alt war, kam ein junger Mann als Auszubildender in das elterliche Geschäft: der 17jährige Fritz Grünewald aus Wanne-Eickel. Die beiden Jugendlichen verliebten sich, und die Verliebtheit dauerte an, bis die beiden endlich heiraten konnten, nämlich nachdem Fritz seine Ausbildungszeit abgeschlossen hatte und aus dem Krieg zurückkehrte, in dem er als Soldat in der Deutschen Armee gekämpft hatte. Emmy und Fritz heirateten 1919. Im nächsten Jahr kam die Tochter Lore zur Welt, 1921 folgte ein Sohn: Ernst-Klaus. Etwas später zog die junge Familie Grünewald nach Düsseldorf um. Dort wurde 1926 noch eine Tochter, Margot, geboren.

1936 wurde Fritz Grünewald gewarnt, dass er von der Gestapo gesucht werde. Daraufhin floh er nach Belgien und ließ seine Familie zunächst zurück. Die mittlerweile sechzehnjährige Lore ging nach Berlin, um Kinderpflegerin zu werden, der fünfzehnjährige Klaus nach Amsterdam, um Kunst zu studieren. Die erst zehnjährige Margot gab Emmy zu ihrer verwitweten Mutter Ida Weisskopf nach Wuppertal. Danach pendelte sie zwischen ihrem Mann und ihren Kindern. Der Haushalt in Düsseldorf wurde aufgelöst.

In der Zwischenzeit versuchte Fritz Grünewald angestrengt, in Belgien, in Jugoslawien, in den Niederlanden oder in Frankreich eine neue Existenz aufzubauen. In Belgien erhielt er 1939 endlich eine Arbeitserlaubnis. Emmy folgte ihm, und auch Lore und Klaus kamen zu den Eltern nach Brüssel. Für Lore, ihre Jüngste, bekam Emmy aber keine Ausreisedokumente, also fuhr sie nach Barmen und holte ihre Tochter im April 1939 illegal über die Grenze.

Aber die Lage war hochgefährlich, und so brachten Emmy Grünewald und ihr Mann ihre drei Kinder in einer Schule in den belgischen Ardennen unter. Sie wurde von Eugène Cougnet geleitet, einem mutigen Mann, der viele Juden versteckte, auch Widerstandskämpfer und entflohene Gefangene. Aber im Oktober 1943 flog die Schule auf und es gab eine Razzia.

Margot war blond und blauäugig, und deshalb wurde sie nicht enttarnt. Sie konnte unter falschem Namen bis zum Kriegsende bei einem Ehepaar aus dem Widerstand bleiben. Lore und Klaus aber wurden als Juden erkannt und in das Lager Mechelen gebracht, doch glücklicherweise nicht mehr deportiert. Auch sie überlebten beide den Holocaust.

Emmy und ihr Mann aber wurden im Juli 1943 verhaftet. Sie kamen in das Durchgangslager Mechelen und wurden von dort nach Auschwitz deportiert. Vermutlich wurden sie sofort nach ihrer Ankunft am 2. August 1943

ermordet.

Emmy Grünewald wurde 46 Jahre alt.

Bildnachweis