Ida Meyer, geb. Wallach

  • Geburtsdatum: 22.04.1871
  • Geburtsort: Wiedenbrück (heute Rheda-Wiedenbrück)
  • Wohnort:

    Bleichstraße 17, Kaiser-Wilhelm-Allee 4, Briller Straße 18

  • Todesdatum: 31.01.1943
  • Todesort: Ghetto Theresienstadt

Ida Wallach wurde am 22. April 1871 in Wiedenbrück als Tochter von Julius Wallach und seiner Frau Jettchen, geb. Zaunsleitner geboren. Ob sie Geschwister hatte, ist nicht bekannt. Mit ihrem Mann, dem Kaufmann Emil Meyer, hatte Ida Meyer fünf Kinder: Ernst (*1895), Käthe (*1896), Kurt (*1897), Anna (*1900) und Otto Hermann (*1901). Ihre Schwiegereltern waren die Eigentümer der Textilgroßhandlung „N. Meyer jr.“ Das Unternehmen war 1888 gegründet worden und hatte seinen Sitz in der Hofaue 51. Es existierte bis 1932. Privat wohnte die Familie zunächst in der Bleichstraße 17 (heute Teil der Bundesallee), später im Zooviertel im Haus Kaiser-Wilhelm-Allee 4.

Am 23. Oktober 1917 fiel Ida Meyers Sohn Kurt als Gefreiter im Ersten Weltkrieg im Alter von 20 Jahren.

Am 13. Dezember 1935 starb Ida Meyers Mann Emil im Alter von 79 Jahren und wurde auf dem jüdischen Friedhof am Weinberg bestattet (Feld K/1).

Im Zusammenhang mit den antijüdischen Gewaltaktionen vom November 1938 wurde Ida Meyers Sohn Otto Hermann verhaftet und am 11. November 1938 zunächst in das „Straf- und Untersuchungsgefängnis W.-Elberfeld“ eingeliefert und am 16. November 1938 mit mindestens 90 weiteren jüdischen Männern von Wuppertal aus in das Konzentrationslager Dachau gebracht. Entlassen wurde er am 15. Dezember 1938.

Am 17. Mai 1939 starb Ida Meyers ältester Sohn Ernst, mit dem und mit dessen Frau Martha Ida Meyer in den letzten Jahren zusammen in der Briller Straße 18 gewohnt hatte, im Alter von 44 Jahren. Sein Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof am Weinberg neben dem ihres Mannes (Feld K/I).

Nach dem Tod auch dieses Sohnes zog die fast 70-jährige Ida Meyer nun, vermutlich nicht freiwillig, nach Aachen um und lebte im jüdischen Altersheim in der Horst-Wessel-Straße (heute Kalverbenden). Am 25. Juli 1942 wurde sie von dort in das Ghetto Theresienstadt deportiert und kam dort am 31. Januar 1943 um.

Sie war 72 Jahre alt.

Im Oktober 2013 wurde für sie ein Stolperstein in Rheda-Wiedenbrück verlegt.

Quellen


Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Łódź; Jakobs, Hildegard: Im Ghetto Litzmannstadt (Łódź). 1.003 Biografien der am 27. Oktober 1941 aus Düsseldorf Deportierten, in Zusammenarbeit mit Angela Genger, Immo Schatzschneider und Markus Roos, hg. vom Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V., Essen 2011, S. 505