Jeanette Goldschmidt, geb. Apfel
Jeanette Apfel wurde am 13. November in Widding oder Hersel (heute beides Stadt Bornheim) geboren. Über ihren familiären Hintergrund, ihre Kindheit und Ausbildung ist nichts bekannt.
Schon fast 60 Jahre alt, heiratete sie am 27. Mai 1942 in schon extrem bedrängter Lange den Witwer Emil Goldschmidt und wohnte mit ihm im Haus der Eheleute Rappoport in der Bleicherstraße 10 (heute ein Teil der Bundesallee in Elberfeld), wo dem Paar zwei Zimmer zur Verfügung standen.
Seit September 1941 mussten Juden den gelben Judenstern tragen, im Oktober und November waren in dichter Folge fast Hunderte jüdische Männer, Frauen und Kindern deportiert worden und im April 1942 noch einmal über 60 Menschen, so dass jetzt in Wuppertal nur noch die wenigen lebten, die bisher verschont waren und nicht die Mittel hatten und Wege kannten, vor den Deportationen zu flüchten. Die Lage war hoch gefährlich und mit Solidarität und Hilfe von der nichtjüdischen Mehrheitsbevölkerung nicht zu rechnen.
So wurden Jeanette Goldschmidt und ihr Mann Emil am 20. Juli 1942 mit dem letzten Transport Wuppertaler Jüdinnen und Juden nach Theresienstadt deportiert. Insgesamt acht Bewohner des Rappoportschen Hauses mussten ihr Heim verlassen, und auf dem Transport waren insgesamt 271 Personen aus Wuppertal, Remscheid, Solingen, Neviges, Velbert und Heiligenhaus. Emil Goldschmidt starb nach fast zwei Jahren im Ghetto am 1. März 1944, vermutlich an Hunger, Schwäche und Krankheit. Jeanette wurde wenige Monate später, am 15. Mai, in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort ermordet. Sie war 61 Jahre alt.
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Theresienstadt; Stadtarchiv Wuppertal: Akte für Wiedergutmachung 430860