Max Hildesheimer
Max Hildesheimer wurde am 6. September 1885 in Schlüsselburg an der Weser geboren. Über seine Herkunftsfamilie ist nichts bekannt. Verheiratet war er mit Berta Frankenberg aus Warmsen, die fast 20 Jahre jünger war. Am 30. März 1930 kam der Sohn Werner zur Welt.
Seit 1938 lebte die Familie in Wuppertal, und zwar im Haus von Sophie Simon in der Tannenbergstraße 12. Seit der Aufhebung des Mieterschutzes für Juden im Jahr 1939 war dieses Haus zu einer Sammelunterkunft für jüdische Bürgerinnen und Bürger erklärt worden, die aus ihren ursprünglichen Wohnungen hatten ausziehen müssen. Im Frühjahr lebten hier außer den drei Hildesheimers noch die körperbehinderte Tochter des früheren Rabbiners Dr. Zacharias Auerbach, Recha Auerbach, und das Ehepaar Schnock, und sicherlich auch die Hauseigentümerin Sophie Simon und Minna Mendel, vielleicht noch weitere Personen.
Am 21. April 1942 mussten Max Hildesheim, seine Frau Berta und sein 12-jähriger Sohn Werner, dazu auch Recha Auerbach und das Ehepaar Schnock das Haus in der Tannenbergstraße 12 verlassen und sich mit ihrem Gepäck zum Bahnhof Wuppertal-Steinbeck begeben. Dort wurden sie mit über 60 weiteren Wuppertaler Jüdinnen und Juden nach Düsseldorf gebracht, um am nächsten Tag mit einem Massentransport in das ostpolnische Städtchen Izbica bei Lublin deportiert zu werden. Was weiter mit ihnen geschah, ist ungewiss, aber vermutlich kamen sie dort im Ghetto um oder wurden im Vernichtungslager Sobibór ermordet.
Max Hildesheimer war 57 Jahre alt.
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Izbica