Walter Lesser

  • Geburtsdatum: 20.02.1892
  • Geburtsort: Suchań/ Polen
  • Wohnort:

    Alsenstraße 24

  • Todesdatum: nach 10.11.1941
  • Todesort: Ghetto Minsk oder Vernichtungsstätte Maly Trostenez

Walter Lesser wurde am 20. Februar 1892 in Zachan (Suchań) in Polen geboren. Über seine Eltern und mögliche Geschwister ist nichts bekannt. Er war von Beruf Schneider. Seine vier Jahre jüngere Frau Marta Lewin war in Märkisch Friedland geboren worden. Das Ehepaar hatte zwei Kinder, den 1924 geborenen Hans Joachim und die ein Jahr jüngere Ursula.

Walter Lesser ist als „Zuschneider“ mit der Adresse Alsenstraße 24 im Wuppertaler Adressbuch 1940/41 verzeichnet, aber in den Adressbüchern der vorangegangenen Jahrgänge und auch im nationalsozialistischen „Boykottheft“ von 1935 taucht der Name gar nicht auf. Es kann also gut sein, dass die ganze Familie erst Ende der 1930er Jahre ins Wuppertal gekommen ist.

Sehr wahrscheinlich ist Walter Lesser weder als polnischer Jude bei der „Polenaktion“ am 28. Oktober 1938 abgeschoben noch im Zuge der wenig später inszenierten Pogromnacht verhaftet worden. Trotzdem wird die Familie diese erschütternden Ereignisse als Warnsignal verstanden und wenigstens die Kinder zu einem „Kindertransport“ nach England angemeldet haben, denn je ein Passbild für die dazu nötigen Einreisepapiere war bereits an das Flüchtlingsbüro geschickt worden.

Aus welchem Grund diese Rettung nicht gelang, bleibt unklar. Walter Lesser wurde mit seiner Frau und seinen Kindern am Montag, den 10. November 1941, vom Bahnhof Steinbeck aus in das Ghetto von Minsk verbracht. Der Zug kam am 14. November dort an. Ob Walter Lesser im Ghetto umkam oder erschossen oder im Vernichtungslager Maly Trostenez ermordet wurde, konnte bisher nicht geklärt werden.

Er wurde vermutlich höchstens 49 Jahre alt.

Quellen


Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Minsk