Blondine Plätzer, geb. Benedikt
Blondine Benedikt wurde am 1. November 1879 in Hirzenach als Tochter des Handelsmannes Simon Alexander Benedikt und seiner Frau Jeanette, geb. Haas geboren. Sie heiratete den Protestanten Gustav Adolf Plätzer und lebte mit ihm in Elberfeld in der Kölner Straße 62. 1905 kam ihre Tochter Hildegard zur Welt und zwei Jahre später in Barmen, Hugo. Im Zuge der antijüdischen gewaltsamen Aktionen im November 1938 wurde auch Hugo Plätzer verhaftet und in Haft genommen, und auch in den folgenden Jahren war er mehrmals in Haft, unter anderem wegen angeblicher „Rassenschande“.
Die Deportationsliste für Izbica führt Blondine Plätzer als berufslos mit der Wohnadresse Bahnhofstraße 14 an.
Dieses Haus gehörte Siegfried Elsbach und seiner Schwester Paula Kauffmann. Seit der Aufhebung des Mieterschutzes für Juden im April 1939 mussten die Geschwister weitere Juden und Jüdinnen in ihr Haus aufnehmen, darunter eben auch die ein Jahr jüngere Leonore Block.
Am 21. April 1942 mussten Blondine Plätzer und Leonore Block das Haus in der Bahnhofstraße 14 verlassen und sich mit ihrem Gepäck zum Bahnhof Wuppertal-Steinbeck begeben. Dort wurden sie mit über 60 weiteren Wuppertaler Jüdinnen und Juden nach Düsseldorf gebracht, um am nächsten Tag mit einem Massentransport in das ostpolnische Städtchen Izbica bei Lublin deportiert zu werden. Was weiter mit ihnen geschah, ist ungewiss, aber vermutlich kamen sie dort im Ghetto um oder wurden im Vernichtungslager Sobibór ermordet.
Blondine Plätzer war vermutlich 63 Jahre alt, als sie starb.
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Izbica; Stadtarchiv Wuppertal: Akten für Wiedergutmachung 246300, 246395, 246394