Frieda Heidelberg, geb. Udewald

  • Geburtsdatum: 17.10.1892
  • Geburtsort: Beverungen
  • Wohnort:

    Schlieperstraße 19, Wülfingstraße 19a (zwangsweise)

  • Todesdatum: nach 10.11.1941
  • Todesort: Ghetto Minsk oder Vernichtungsstätte Maly Trostenez

Frieda Udewald wurde als drittes von vier Kindern am 17. Oktober 1892 in Beverungen geboren. Ihre Eltern waren vermutlich Louis Udewald und Johanna Udewald, geb. Udewald. Louis und Johanna Udewald sind in Wuppertal-Elberfeld auf dem jüdischen Friedhof am Weinberg begraben. (Feld G, Reihe 7). Friedas Geschwister waren Julius (*1886), Minna (*1887) und Luise, verh. Falkenheim (*1897).

1919 heiratete Frieda den 1890 in Düsseldorf geborenen Artur Heidelberg. 1921 wurde das erste Kind geboren, Gerd, und 1923 der zweite Sohn Horst. 1930 kam in Duisburg noch ein Mädchen zur Welt, Marietta.

Am Montag, den 10. November 1941, wurde die ganze Familie Heidelberg von Wuppertal aus nach Minsk deportiert. Marietta war gerade elf Jahre alt. Auch Arturs Schwägerin, Luise Falkenheim, die Schwester seiner Frau, deren Mann Berthold und seine beiden Nichten, die sechzehnjährige Margot und die achtjährige Johanna waren mit auf dem Transport.

Das Ghetto in Minsk war von den deutschen Besatzern im Sommer 1941 auf zwei Quadratkilometern eingerichtet worden. Rund 75.000 jüdische Menschen lebten in Minsk, von denen die meisten ins Ghetto umziehen mussten. Im Herbst und Winter kamen dann noch sieben Deportationszüge mit rund 7000 Jüdinnen und Juden aus dem „Altreich“ hinzu. Die Lebensverhältnisse in den aus Stein oder Holz erbauten Häusern waren katastrophal.

Wer am Leben bleiben durfte, musste in ein besonderes Ghetto etwas abseits vom Hauptghetto ziehen, das in fünf Abteilungen entsprechend der Herkunft der Transporte eingeteilt war: Hamburg, Berlin, Bremen, Wien und eben Rheinland. Von diesen Ghettobewohnern starben die meisten durch Erschießungs- und auch Vergasungsaktionen (durch KFZ-Motorabgase) Ende Juli 1942, am 8. März 1943 und im Herbst 1943.

Die meisten der Opfer aber kamen gar nicht erst ins Ghetto, sondern wurden mit dem Zug direkt in das 12 km südöstlich von Minsk gelegene Maly Trostenez gebracht und dort ermordet, in der Regel bei Erschießungsaktionen. Das Schicksal der wenigen, die in ein Arbeitslager geschickt wurden, ist unbekannt.

Frieda Heidelberg war 49 Jahre alt, als man sie deportierte.

Keiner aus der Familie überlebte.

Quellen


Stadtarchiv Wuppertal, Akten für Wiedergutmachung 246213, 246002, 246214; Adressbuch JKG (hier ist offenbar falsch von vier Kindern die Rede); Deportationsliste Minsk