Felix Wollenberg

  • Geburtsdatum: 13.04.1922
  • Geburtsort: Elberfeld
  • Beruf: Schüler, Schlosser
  • Wohnort:

    Aderstraße 34, Vereinstraße 8, Nüller Straße 52 (zwangsweise)

  • Todesdatum: nach 10.11.1941
  • Todesort: Ghetto Minsk oder Vernichtungsstätte Maly Trostenez

Felix Wollenberg wurde am 13. April 1922 als zweites Kind des Kaufmanns Artur Wollenberg und seiner Frau Johanna, geb. Cappel in Elberfeld geboren. Er hatte eine zwei Jahre ältere Schwester, Rita.

Die Familie Cappel bewohnte eine großzügige Wohnung in der Adersstraße 34. Im selben Haus wohnte auch die seit langem verwitwete Friederike Cappel, vermutlich eine Tante.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wirkten sich die Boykottmaßnahmen bald so schädigend auf das Einkommen aus, dass Wollenbergs ihre Wohnung nicht mehr finanzieren konnten. Die Familie zog in eine kleinere und billigere Wohnung, zunächst in die Vereinstraße 8. Im Zuge der antijüdischen Ausschreitungen vom November 1938 wurde Felix Wollenbergs Vater Artur festgenommen und vom 11. bis zum 22. November 1938 in Polizeihaft gehalten.

Seiner Schwester Rita gelang es, nun rechtzeitig aus Deutschland herauszukommen. Sie emigrierte 1939 nach Holland und von dort nach Palästina, wo sie im Kibbuz Galed im Norden des 1948 gegründeten Staates Israel lebte.

Vermutlich 1940 wurde Familie Wollenberg mit Friederike Cappel in das Haus der Familie Cahn-Barmé in der Nüllerstraße 52 eingewiesen. Mit der dreiköpfige Eigentümerfamilie Cahn, wohnten dort noch Hedwig Cahns Schwester Frieda Wihl, Paul Weyl und Erna Schwarz – insgesamt also neun Personen. In der sechzehnjährigen Ellen Cahn wird Felix Wollenberg eine etwa gleichaltrige Gesprächspartnerin gefunden haben.

Am 13. September 1941 starb im Alter von 86 Jahren die Tante Friederike. Ihr Grab befindet sich auf den jüdischen Friedhof am Weinberg auf Feld C, Reihe VI neben ihrem Mann Isaac.

Am Montag, den 10. November 1941, mussten alle jüdischen Bewohner das Haus in der Nüllerstraße 52 verlassen und sich mit ihrem Gepäck zum Bahnhof Wuppertal-Steinbeck begeben. Dort hatten sie einen Zug zu besteigen, der aus Düsseldorf kam und bereits mit fast 1000 Personen besetzt war. Nach fünf Tagen erreichte der Zug die Stadt Minsk. Niemand von den aus Wuppertal Deportierten – insgesamt 244 Menschen aus Wuppertal, Remscheid, Velbert und Hattingen – überlebte das Ghetto von Minsk oder die Erschießungen im Wald von Maly Trostinez.

Felix Wollenberg war 19 Jahre alt.

Seine Schwester Rita lebte bis zu ihrem Tod am 27.8.2010 im Kibbuz Galed in Nordisrael.

Bildnachweis


Quellen


Stadtarchiv Wuppertal: Akten für Wiedergutmachung 432483, 432484; Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Minsk