Max Gutmann
Über Max Gutmann ist nahezu nichts bekannt. Geboren wurde er am 9. Juli 1908 als ältester von fünf Geschwistern und Sohn von Louis und Emma Gutmann in Wadersloh im Münsterland. Verheiratet war er mit der gleichaltrigen Lotte Röttgen, die in Essen geboren worden war. Sie war vermutlich die Schwester von Emilie Röttgen, die in Wuppertal als Korsettschneiderin die Firma ihres Vaters Nathan Röttgen führte. Vermutlich kamen Max und Lotte Gutmann erst relativ spät nach Wuppertal, denn im Adressbuch der Stadt tauchen ihre Namen nicht auf. Erst auf der Deportationsliste für Minsk sind die Daten des Ehepaars genannt. Demnach wohnten sie im Haus Gartenstraße 24, das ihrem 1921 verstorbenen Verwandten Josef Röttgen und dessen Frau Milli, geb. Salomon, gehörte. Milli Röttgen konnte rechtzeitig in die USA auswandern und starb 1943 in New York.
Im Haus Gartenstraße 24 wohnten auch noch weitere Jüdinnen und Juden: neben Emilie Röttgen die Eheleute Karl und Rosa Altgenug und Jakob und Wilhelmine Kaufmann. Später zogen noch weitere Mitglieder der jüdischen Gemeinde dort ein.
Während seinen Eltern und allen seinen Geschwistern rechtzeitig die Emigration aus Deutschland gelang, mussten sich Max Gutmann und seine Frau Lotte am Montag, den 10. November 1941, von den Mitbewohnern des Hauses verabschieden und zum Bahnhof Wuppertal-Steinbeck begeben. Dort hatten sie, mit 244 weiteren Menschen aus Wuppertal, Remscheid, Velbert und Hattingen, einen Zug zu besteigen, der aus Düsseldorf kam und bereits mit fast 1000 Personen besetzt war. Nach fünf Tagen erreichte der Zug die Stadt Minsk. Niemand von den aus Wuppertal Deportierten überlebte das Ghetto von Minsk oder die Erschießungen im Wald von Maly Trostinez.
Max Gutmann war 33 Jahre alt.
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Minsk; Heimatverein Wadersloh; https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Wadersloh