Jeanette Peters, geb. Stern

  • Geburtsdatum: 30.09.1874
  • Geburtsort: Elberfeld
  • Wohnort:

    Eichenstraße 27 (heute Mainzer Straße), Wilhelmstraße 25 (zwangsweise)

  • Todesdatum: 04.07.1943
  • Todesort: Ghetto Theresienstadt

Jeanette Stern wurde am 30. September 1874 in Elberfeld geboren. Ihre Eltern waren Aron Stern, über den nichts weiter bekannt ist – eventuell ist er „A. Stern junior, Bandfabrik, Krappstraße 9“ (später Teil der Barmer Straße), wie er im Adressbuch Elberfeld von 1925 verzeichnet ist.

Über Jeanette Sterns Mutter Friederike Stern, geb. Heuberger, existiert die „Confirmationsrede“ ihres Rabbiners, Dr. Levi Kleeberg. Friederike Heuberger hatte am 10. Juni 1864 ihre „Bat Mizwa“ in der „Synagoge zu Elberfeld“, d.h. in einem Gebetsraum, den die Elberfelder Juden und Jüdinnen benutzten, bevor sie am 15. September 1865 die große Synagoge an der Genügsamkeitstraße einweihen konnten. Mit ihr hatten noch fünf jüdische Jungen ihre Bar Mizwa und weitere fünf Mädchen ihre Bat Mizwa. Deren Namen sind vor dem Abdruck der Ansprache verzeichnet.

Vermutlich war Jeanette Stern mit einem Josef Peters verheiratet, der möglicherweise nicht jüdisch war, denn sein Name taucht in keiner der üblichen Quellen auf. Stattdessen sind zwei Personen zu finden, die eventuell Jeanette Peters` Söhne sein könnten: Egon, geboren 1913 und Rolf, geboren 1919. Egon wurde im November 1941 nach Minsk deportiert, sein Bruder überlebte.

Jeanette Peters wohnte in der Eichenstraße 27 in der Elberfelder Südstadt, die 1935 in „Mainzer Straße“ umbenannt wurde. Zum Schluss lebte sie in der Wilhelmstraße 25. Dort wohnten auch Amalie Meyerhoff und Melanie Helene Sommer und im Hinterhaus 25a die Familie Artur, Ida und Max Hermann. Zwei Häuser weiter, in der Nummer 21, wohnte die Jüdin Friederike Schönfeld.

Sie alle mussten am 20. Juli 1942 zum Bahnhof Steinbeck kommen, um mit vielen weiteren Jüdinnen und Juden in das Ghetto Theresienstadt deportiert zu werden.

Zunächst fuhr der Zug nach Düsseldorf, wo die Menschen eine Nacht auf dem Schlachthofgelände Derendorf verbringen mussten. Am nächsten Morgen fuhr ein langer Transportzug mit über 1000 Personen Richtung Prag in das Ghetto Theresienstadt.

Kein ganzes Jahr später, am 4. Juli 1943, kam Jeanette Peters im Ghetto um. Sie starb vermutlich an Hunger, Erschöpfung oder mangelnder Versorgung. Sie wurde 69 Jahre alt.

Quellen


Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Theresienstadt; Personenmappe Kleeberg | Stadtarchiv Wuppertal: Akten für Wiedergutmachung 250211