Julius Arensberg
Julius Arensberg war das jüngste von fünf Kindern von Moritz Arensberg und seiner Ehefrau Hedwig, geb. Rosendahl. Seine vier älteren Geschwister waren Emilie (*1896), Rosa (*1898), Martha (*1901) und Siegfried (*1905). Er selbst wurde am 13. April 1911 in Dortmund Aplerbeck geboren. Die Familie lebte in der Köln-Berliner-Straße 16.
Niemand aus dieser Familie überlebte:
Julius` Bruder Siegfried wurde zusammen mit seiner Frau mit einem Transport aus dem Bezirk Münster-Osnabrück-Bielefeld nach Riga deportiert. Siegfried ist vermutlich während des Transports umgekommen.
Seine Mutter Hedwig und die Schwestern Rosa und Martha blieben in Dortmund. Sie zogen im März 1941 in den Sölder Kirchweg 27. Bereits im April wurden sie und alle anderen Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses gezwungen, noch einmal umzuziehen, nach Dortmund-Huckarde in eine Notunterkunft in der Parsevalstraße 8. Von dort aus kam Julius` Mutter Hedwig im Juli 1942 auf einen Transport in das Ghetto Theresienstadt und von dort aus im September 1942 ins Vernichtungslager Treblinka, wo sie wahrscheinlich direkt nach Ankunft ermordet wurde. Ihre beiden Töchter Rosa Martha wurden im am 27. Januar 1942 nach Riga deportiert.
Julius` Schwester Emilie heiratete 1939 den Kaufmann und Artisten Max David (*22.4.1886) und zog nach Wuppertal. Dort wohnte sie in der
Elberfeld in der Kölner Straße 48.
Julius selbst wohnte bis 1940 in Köln, zog aber dann zu seiner Schwester und zu seinem Schwager nach Wuppertal, wohnte dort in der Nüllerstraße 22 im Briller Viertel.
Julius Arensberg, seine Schwester und sein Schwager mussten am 7. Mai 1940 in das Haus Grünstraße 22 in der Elberfelder Innenstadt ziehen, wo nach und nach weitere jüdische Menschen zwangsweise untergebracht wurden: Die Brüder Alexander und Simon Baier, die Ehepaare Max und Regina Fränkel, Erich und Hilde Herz, Josef und Klara Heinemann und Albert und Mathilde Walter und schließlich Rosa Weil.
Fast alle Hausbewohner mussten am Montag, den 10. November 1941 das Haus in der Grünstraße verlassen und sich zum Bahnhof Wuppertal-Steinbeck begeben. Dort hatten sie, insgesamt 244 Menschen aus Wuppertal, Remscheid, Velbert und Hattingen, einen Zug zu besteigen, der aus Düsseldorf kam und bereits mit fast 1000 Personen besetzt war. Nach fünf Tagen erreichte der Zug die Stadt Minsk. Niemand von den aus Wuppertal Deportierten überlebte das Ghetto von Minsk oder die Erschießungen im Wald von Maly Trostenez.
Julius Arensberg war 30 Jahre alt.