Max Herrmann
Max Herrmann wurde am 3. Oktober 1907 in Elberfeld geboren. Seine Eltern waren der Kaufmann Artur Herrmann und seine Frau Ida, geb. Cahn.
Die Familie wohnte in der Kaiserstraße 29 in Elberfeld, die 1923 zunächst in Walther-Rathenau-Straße“, 1935 von den Nationalsozialisten in „Hermann-Göring-Straße“ umbenannt wurde. Heute ist dies die Neumarktstraße.
Max Herrmanns Vater Artur betrieb ein Import- und Agenturgeschäft für Textilien, das mit Baumwollgewebe, Schweizer Feingewebe und anderen Webwaren sowie Stickereien handelte. Das Unternehmen befand sich, unter verschiedenen Firmenbezeichnungen, 1921 in der Hofaue 46, 1930 bis 1932 in der Hofaue 52 und von 1933 bis 1939 in der Hofaue 44. Um 1935 wohnte die Familie auch unter dieser Adresse.
1938 oder 1939 wurde die Firma enteignet. In dieser Zeit musste die Familie Herrmann in das Haus Wilhelmstraße 25a umziehen.
Dieses Haus gehörte der Erbengemeinschaft von Emil und Eva Feuerzeug.
Nachbarn der Herrmanns war das Ehepaar Modrzewinski, die Schneiderin Sabine Sprinze Leber mit ihren beiden Kindern und Henny Schönfeld.
Nachdem Frau Leber im Oktober nach Łódź, Frau Schönfeld im November nach Minsk und das Ehepaar Modrzewinski im April nach Izbica deportiert worden waren, mussten sich auch Max Herrmann und seine Eltern Ida und Artur am Montag, dem 21. April 1942 am Bahnhof Wuppertal-Steinbeck einfinden. Zusammen mit über 270 weiteren Menschen aus Wuppertal, Remscheid, Solingen, Neviges, Velbert und Heiligenhaus wurden sie zunächst nach Düsseldorf verbracht. Am nächsten Morgen fuhr ein Transport mit rund 1000 Jüdinnen und Juden in das Ghetto von Theresienstadt.
Am 28. Januar 1943 starb an den Entbehrungen des Ghettos zuerst der Sohn Max, zwei Monate später, am 23. März, sein Vater. Seine Mutter hielt am längsten durch:Am 25. Mai 1943 kam auch Ida Herrmann um – aus Hunger, mangelnder medizinscher Versorgung und Hygiene, aus Schwäche und womöglich anderer Misshandlungen.
Max Herrmann wurde 36 Jahre alt.
Seit dem 20.7.2011 gibt es vor dem Haus Nr. 44 in der Hofaue einen „Stolperstein“ für Max Herrmann.
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Theresienstadt