Helene Chaja Fuks, geb. Rotmann

  • Geburtsdatum: 06.09.1897
  • Geburtsort: Końskie/ Polen
  • Wohnort:

    Karlstraße 4

  • Todesdatum: 10.11.1944
  • Todesort: Konzentrationslager Stutthof

Helene Rotmann hatte eine höhere Schule in Łódź besucht und eine Lehre zur Schneiderin und Knopflochnäherin absolviert. Als Eigentümerin eines eigenen Schneidereiateliers beschäftigte sie vier Angestellte. Nach ihrer Heirat mit Moritz Fuks lebte sie mit ihm einige Zeit in Andernach. Hier wurden Anfang der 1920er Jahre die beiden Kinder Erna und Sali geboren. Später zog die Familie nach Düsseldorf und von dort am 30. März 1936 nach Wuppertal in die Karlstraße 4. Hier arbeitete Helene Fuks im Geschäft ihres Mannes.

Dieses war eine Lohnschneiderei, die für größere Firmen Aufträge ausführte. Moritz Fuks war sogenannter „Zwischenmeister“, denn er war nicht Mitglied der Herrenschneiderinnung. Moritz und Helene Fuks beschäftigten in ihrer Firma bis zu acht Angestellte bzw. HeimarbeiterInnen. Laut Zeugenaussagen pflegte die Familie einen gutbürgerlichen Lebensstil und beschäftigte eine Haushälterin.

Am 31. Dezember 1938 wurde das Ehepaar Fuks gezwungen, sein Geschäft aufzugeben.

Am 26. Oktober 1941 wurde Helene Fuks mit ihrem Ehemann und ihrer Tochter von Wuppertal über Düsseldorf in das Ghetto von Łódź deportiert. Sie und ihr Mann lebten dort mit 87 weiteren Personen im Zimmer 11 der Kollektivunterkunft Fischstraße 15. Am 19. März 1942 zog sie mit ihrem Mann, ihrer Tochter und dem Schwiegersohn Hans Ludwig Jacob in die Trödlergasse 16, Wohnung 9. Während der Mai-Deportationen 1942 konnte Moritz Fuks für sich und seine Familie die Zurückstellung vom XI. Transport am 14. Mai 1942 erreichen.

Sie überlebten bis 1944 im Ghetto von Łódź. Am 10. Juli 1944 wird eine „Chana Fuchs, Hamburger 43“, auf der Blockierungsliste Nr. 14 aufgeführt. Ob es sich dabei um Helen Chana Fuks handelt, lässt sich nicht eindeutig klären. Im Evidenzbuch ist hinter ihrem Namen ein E (=erfasst) mit dem Datum von 26. Juni 1944 eingetragen worden.

Am 5. August 1944 wurde ein „R“ eingestempelt. An diesen Tag wurden sämtliche Arbeiter der Schneidereibetriebe aus dem Ghetto transportiert. Vermutlich war sie unter den Deportierten und wurde über Auschwitz in das Konzentrationslager Stutthof gebracht. Dort wurde am 10. November 1944 ihr Tod vermerkt.

Sie wurde 47 Jahre alt.

Quellen


Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Łódź; Jakobs, Hildegard: Im Ghetto Litzmannstadt (Łódź). 1.003 Biografien der am 27. Oktober 1941 aus Düsseldorf Deportierten, in Zusammenarbeit mit Angela Genger, Immo Schatzschneider und Markus Roos, hg. vom Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V., Essen 2011