Egon W. Peters

  • Geburtsdatum: 14.08.1913
  • Geburtsort: Elberfeld
  • Wohnort:

    Eichenstraße 27 (heute Mainzer Straße)

  • Todesdatum: nach 10.11.1941
  • Todesort: Ghetto Minsk oder Vernichtungsstätte Maly Trostenez

Egon Peters wurde am 14. August 1913 in Elberfeld geboren. Seine Mutter war mit großer Wahrscheinlichkeit Jeanette Peters, geb. Stern (*30.9.1874) – sein Vater ist nicht bekannt, war aber vermutlich nicht jüdisch, denn sein Name taucht in keiner der üblichen Quellen auf. Egon W. Peters hatte vermutlich einen Bruder, Rolf, der am 29. Oktober 1919 auch in Elberfeld geboren wurde und den Holocaust überlebt hat.

Egon W. Peters wohnte mit seiner Mutter in der Eichenstraße 27 in der Elberfelder Südstadt, die 1935 in „Mainzer Straße“ umbenannt wurde. Was er beruflich machte, geht aus den vorhandenen Quellen nicht hervor.

Am Montag, den 10. November 1941, musste er sich von seiner Mutter verabschieden und mit Gepäck und Proviant zum Bahnhof Steinbeck gehen. Mit rund 250 weiteren Juden und Jüdinnen aus Wuppertal und den Bergischen Nachbarstädten wurde er nun nach Minsk deportiert.

Das Ghetto in Minsk war von den deutschen Besatzern im Sommer 1941 auf zwei Quadratkilometern eingerichtet worden. Rund 75.000 jüdische Menschen lebten in Minsk, von denen die meisten ins Ghetto umziehen mussten. Im Herbst und Winter kamen dann noch sieben Deportationszüge mit rund 7000 Jüdinnen und Juden aus dem „Altreich“ hinzu. Die Lebensverhältnisse in den aus Stein oder Holz erbauten Häusern waren katastrophal.

Wer am Leben bleiben durfte, musste in ein besonderes Ghetto etwas abseits vom Hauptghetto ziehen, das in fünf Abteilungen entsprechend der Herkunft der Transporte eingeteilt war: Hamburg, Berlin, Bremen, Wien und eben Rheinland. Von diesen Ghettobewohnern starben die meisten durch Erschießungs- und auch Vergasungsaktionen (durch KFZ-Motorabgase) Ende Juli 1942, am 8. März 1943 und im Herbst 1943.

Die meisten der Opfer aber kamen gar nicht erst ins Ghetto, sondern wurden mit dem Zug direkt in das 12 km südöstlich von Minsk gelegene Maly Trostenez gebracht und dort ermordet, in der Regel bei Erschießungsaktionen. Das Schicksal der wenigen, die in ein Arbeitslager geschickt wurden, ist unbekannt.

Egon W. Peters war bei seiner Deportation 28 Jahre alt.

Seine Mutter wurde im Juli 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert und kam dort ein Jahr später um.

Quellen


Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Minsk | Stadtarchiv Wuppertal: Akten für Wiedergutmachung 250211