Sophie Klein, geb. Heymann

  • Geburtsdatum: 10.06.1868
  • Geburtsort: Mülheim/ Ruhr
  • Wohnort:

    Bleicherstraße 10 (zwangsweise)

  • Todesdatum: nach 21.09.1942
  • Todesort: Vernichtungslager Treblinka

Sophie Heymann wurde am 10. Juni 1868 in Mülheim geboren.

Über ihren familiären Hintergrund, über Schule und Ausbildung ist nichts bekannt. In erster Ehe war sie mit einem Herrn Baum verheiratet, mit dem sie 1892 ihre erste Tochter Erna bekam. Nach dem Tod ihres Mannes heiratete Sophie erneut, und zwar den Kaufmann Julius Klein. 1897 wurde ein zweites Mädchen geboren, Gerta, und 1900 der Sohn Walter.

Sophie und Julius Klein wohnten im Haus der Eheleute Rappoport, in der Bleicherstraße 10 in Barmen. Nach der Aufhebung des Mieterschutzes für Juden und der Verhaftung ihres Schwiegersohns in Berlin zogen die Töchter zu den Eltern in die Bleicherstraße 10.

Aber am 10. November 1941 mussten sich Erna und Gerta und der Schwiegersohn von den Eltern verabschieden: Zusammen mit den Nachbarinnen Blonda Meyer und den Schwestern Eckstein mussten sie sich auf dem Steinbecker Bahnhof einfinden. Dort bestiegen sie mit rund 260 weiteren Jüdinnen und Juden aus Wuppertal, Remscheid, Velbert und Heiligenhaus einen Zug aus Düsseldorf. Insgesamt 993 Personen aus dem Gestapobezirk Düsseldorf wurden auf diese Weise nach Minsk verbracht. Nach der Ankunft dort am 14. November 1941 wurden die Menschen entweder sehr bald im Ghetto von Minsk erschossen oder im Wald von Maly Trostenez.

Sophie und Julius Klein waren allein zurückgeblieben. Julius starb am 13. April 1942, aber ein Grab scheint es nicht zu geben. Sophie Klein wurde am 20. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert und von dort am 21. September 1942 nach Treblinka, wo sie vermutlich sofort ermordet wurde. Sie war 74 Jahre alt.

Einzig ihr Sohn Walter konnte entkommen und lebte später in den USA.

Quellen


Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Minsk; Stadtarchiv Wuppertal: Akten für Wiedergutmachung 620413