Moritz David Fuks

  • Geburtsdatum: 15.09.1897
  • Geburtsort: Brzeziny/ Galizien
  • Beruf: Schneider
  • Wohnort:

    Karlstraße 4

  • Todesdatum: 00.08.1945
  • Todesort: Konzentrationslager Bergen-Belsen

Moritz Fuks stammte aus dem Ort Brzeziny, etwa 15 Kilometer östlich von Łódź gelegen. Zum Zeitpunkt seiner Geburt gehörte die Region zu Galizien und damit zur K.u.K.-Monarchie. Nach dem Ersten Weltkrieg fiel der Ort an Polen.

Moritz Fuks hatte das Schneiderhandwerk gelernt. Er war mit Helene Chaja Rotmann verheiratet und hatte mit ihr die beiden Kinder Margarete Erna (*1921) und Sali (*1923). Die Familie lebte zunächst in Andernach und später in Düsseldorf. Dort wohnte sie in der Kurfürstenstraße 46 und später in der Worringer Straße 94.

Am 30. März 1936 zog Moritz Fuks mit seiner Familie nach Wuppertal in die Karlstraße 4. Er eröffnete dort eine Lohnschneiderei, die für größere Firmen Aufträge ausführte. Moritz Fuks war sogenannter „Zwischenmeister“, denn er war nicht Mitglied der Herrenschneiderinnung. Er beschäftigte in seiner Firma bis zu acht Angestellte bzw. HeimarbeiterInnen. Laut Zeugenaussagen pflegte die Familie einen gutbürgerlichen Lebensstil und beschäftigte eine Haushälterin.

Am 31. Dezember 1938 wurde Moritz Fuks gezwungen, sein Geschäft aufzugeben. Fuks arbeitete dann als Heimarbeiter für die Firma Bruno Otto.

Moriz Fuks wurde mit seiner Ehefrau und seiner Tochter am 26. Oktober 1941 von Wuppertal über Düsseldorf in das Ghetto von Łódź deportiert. Er und seine Frau lebten dort mit 87 weiteren Personen im Zimmer 11 der Kollektivunterkunft Fischstraße 15. Am 2. Januar 1942 erhielt er eine Zahlung über 9,60 Mark. Davon bekam er aber nur ein Drittel ausgezahlt, da zwei Drittel an die Solidargemeinschaft des „Düsseldorfer Kollektivs“ abgeführt werden mussten. Am 19. März 1942 zog er mit seiner Frau, seiner Tochter und seinem Schwiegersohn Hans Ludwig Jacob in die Trödlergasse 16, Wohnung 9. Während der Mai-Deportationen 1942 konnte Moritz Fuks für sich und seine Familie die Zurückstellung vom XI. Transport am 14. Mai 1942 erreichen.

Er lebte bis 1944 im Ghetto von Łódź. Noch am 20. Juli 1944 wurde er im Ghetto erfasst. Ob es sich dabei um Moritz David Fuks handelt, lässt sich leider nicht klären. Im Evidenzbuch ist hinter seinem Namen ein E (= erfasst) mit dem Datum vom 26. Juni 1944 eingetragen worden. Am 5. August 1944 wurde ein „R“ eingestempelt. An diesem Tag wurden sämtliche Arbeiter der Ghetto-Schneiderei-Betriebe aus dem Ghetto transportiert. Vermutlich war Moritz Fuks unter den nach Auschwitz Deportierten.

Seine Spur findet sich im Konzentrationslager Groß-Rosen wieder. Am 25. Februar 1945 ist er mit der Haftnummer 82127 im Konzentrationslager Flossenbürg nachgewiesen. Von dort wurde er am 10. März 1945 in das Konzentrationslager Buchenwald (Kommando Ohrdruf) überstellt. Kurz vor Kriegsende befand er sich im Konzentrationslager Bergen-Belsen. Hier starb Moritz Fuks. Das genaue Todesdatum lässt sich nicht mehr feststellen. Er wurde höchstens 48 Jahre alt.

Quellen


Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Łódź; Jakobs, Hildegard: Im Ghetto Litzmannstadt (Łódź). 1.003 Biografien der am 27. Oktober 1941 aus Düsseldorf Deportierten, in Zusammenarbeit mit Angela Genger, Immo Schatzschneider und Markus Roos, hg. vom Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V., Essen 2011