Felix Schnock
Felix Schnock wurde am 12. April 1877 in Rheydt geboren. Seine Eltern waren Simon Schnock und seine Frau Fanny, geb. Kamp. Felix Schnock hatte fünf Geschwister: Alfred, Hermann, Klementine, Josefine und Friederike. Mit seinem Bruder Alfred gründete Felix Schnock im Jahr 1900 die Firma „Schnock & Co.“, ein Geschäft für Mode- und Kurzwaren mit Sitz in der Hofaue 67. Mit seiner Frau Herta, geb. Blumenberg, und seiner 1904 geborenen Tochter Hildegard wohnte Felix Schnock nicht weit entfernt von der Firma in der Schlieperstraße 15.
1938 mussten die Brüder Schnock das Geschäft unter dem Druck der so genannten „Arisierungspolitik“ der Nationalsozialisten aufgeben. Vermutlich in dieser Zeit gelang es seiner Tochter Hildegard, mit ihrem Mann Alfred Simon nach Brüssel zu flüchten. Untergetaucht überlebte das Paar den Holocaust.
Vermutlich 1939 nötigte man ihn und seine Frau, in das Haus von Sophie Simon an an der Tannenbergstraße 12 zu ziehen. Seit der Aufhebung des Mieterschutzes für Juden im Jahr 1939 war dieses Haus zu einer Sammelunterkunft für jüdische Bürgerinnen und Bürger erklärt worden, die aus ihren ursprünglichen Wohnungen hatten ausziehen müssen. Im Frühjahr lebten hier außer dem Ehepaar Schnock noch die kleine Familie Hildesheimer mit dem 12-jährigen Sohn Werner und die körperbehinderte Tochter des früheren Rabbiners Dr. Zacharias Auerbach, Recha Auerbach, und sicherlich auch die Hauseigentümerin Sophie Simon und Minna Mendel, vielleicht noch weitere Personen.
Am 21. April 1942 mussten Felix Schnock und seine Frau Berta, dazu auch Recha Auerbach und die drei Hildesheimers das Haus in der Tannenbergstraße 12 verlassen und sich mit ihrem Gepäck zum Bahnhof Wuppertal-Steinbeck begeben. Dort wurden sie mit über 60 weiteren Wuppertaler Jüdinnen und Juden nach Düsseldorf gebracht, um am nächsten Tag mit einem Massentransport in das ostpolnische Städtchen Izbica bei Lublin deportiert zu werden. Was weiter mit ihnen geschah, ist ungewiss, aber vermutlich kamen sie dort im Ghetto um oder wurden im Vernichtungslager Sobibór ermordet.
Felix Schnock war 65 Jahre alt.
Quellen
Stadtarchiv Wuppertal: Akten für Wiedergutmachung 425570, 425571, 425572; Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Izbica