Henriette Berger, geb. Moll

Henriette Berger, geb. Moll

  • Geburtsdatum: 06.01.1893
  • Geburtsort: Dremmen
  • Beruf: Verkäuferin
  • Wohnort:

    Königstraße 33 (heute Friedrich-Ebert-Straße), Erholungstraße 15

  • Todesdatum: 18.04.1938
  • Todesort: Wuppertal

Henriette Moll, geboren am 6. Januar 1893, lebte mit ihren Eltern Abraham und Josefine Moll, geb. Wolff, und ihren beiden Brüdern Leopold und Hermann in Dremmen, heute ein Stadtteil von Heinsberg. Nach der Schule machte sie eine Lehre im Bekleidungshaus Coblenzer in Heinsberg.

In der Zeit des Ersten Weltkriegs war Henriette mit einem Fritz verlobt, von dem nichts Weiteres bekannt ist. Von ihm sind eine Widmung „Meiner geliebten Henny“ in einem Buch aus dem Jahr 1916 und Abschriften von Briefen von 1917 erhalten. Möglicherweise ist er im Krieg gefallen.

1919 heiratete sie mit 26 Jahren den Kaufmann Alex Berger und zog zu ihm nach Elberfeld in die Königstraße 33 (heute Friedrich-Ebert-Straße). Ihr Mann war Teilhaber des Bettengeschäfts Gebrüder Alsberg in Elberfeld und Barmen.

1922 und 1924 kamen die beiden Töchter Margot und Ruth zur Welt, die von ihren Eltern, der Haushaltshilfe Maria „Ria“ Kann und später auch von ihrer Großmutter Josefine Moll umsorgt wurden. Henriettes Mutter hatte in Dremmen gelebt und war nach dem Tod ihres Ehemanns Abraham 1927 zu ihrer Tochter und deren Familie nach Elberfeld gezogen.

Als am 1. April 1933 die Nationalsozialisten zum Boykott gegen jüdische Geschäftsleute aufriefen, beschlossen Alfred Alsberg und Alex Berger das Bettengeschäft zu trennen. Alex Berger übernahm nun das Hauptgeschäft in der Erholungstraße 15 in Elberfeld und benannte es um in „Betten Alex Berger“. Nun zog auch Familie Berger um in das Geschäftshaus.

Henriette Berger erkrankte 1938 schwer. Nur eine Operation hätte sie noch retten können, doch kein Krankenhaus wollte sie als Jüdin mehr behandeln. Als sie vom Krankenhaus Marienheim dann schließlich doch noch aufgenommen wurde, war es bereits zu spät. Sie verstarb am 18. April 1938 mit nur 45 Jahren und hinterließ ihren Ehemann und die zwei jugendlichen Töchter. Ihr Grab befindet sich auf dem jüdischen Friedhof am Weinberg in Wuppertal.

Bildnachweis


  • Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal
  • Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal
  • Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal

Quellen


Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal; Grab Friedhof Weinberg K VIII/70; Schrader, Ulrike: Tora und Textilien. Zur Geschichte der Juden im Wuppertal, Wuppertal 2007, S. 175; Jakobs, Hildegard: Im Ghetto Litzmannstadt (Lodz). 1.003 Biografien der am 27. Oktober 1941 aus Düsseldorf Deportierten, in Zusammenarbeit mit Angela Genger, Immo Schatzschneider und Markus Roos, hg. vom Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V., Essen 2011, S. 79 (Biografie 54)