Julius Moses
Julius Moses wurde am 4. November 1886 in Sottrum geboren. Mehr als der Name seines Vaters, Heinemann Moses, ist aus seiner Kindheit und Jugend nicht bekannt.
Irgendwann kam Julius nach Elberfeld. Hier eröffnete er 1921 die Firma „Julius Moses, Groß- und Kleinhandel mit Herren- und Damenstoffen“, die bis 1930 ihren Sitz in der Rheinischen Straße 59 (heute Funckstraße) hatten. Anschließend war das Geschäft an der Adresse Kipdorf 11 zu finden.
Julius Moses war mit Eugenie Herzberger verheiratet, die, erst 37 Jahre alt, nur wenige Monate nach der Geburt ihres zweiten Kindes, der Tochter Edith, im November 1925 verstarb. Ein Jahr zuvor war bereits der Sohn Harry zur Welt gekommen.
Julius heiratete bald darauf Adele Jonas, die sich um die noch sehr kleinen Kinder kümmerte und mit ihm zusammen den Textilhandel betrieb.
1933 zog er mit seiner Familie nach Kleve um, wo er Textilvertretungen für verschiedene Firmen übernommen hatte. 1935 wurde ihm jedoch, weil er Jude war, der Gewerbeschein entzogen, und so zog Familie Moses 1936 wieder zurück nach Wuppertal-Elberfeld. In der Ludwigstraße 19 betrieb Julius mit seiner Frau Adele wieder einen Textilhandel, die Wohnung der Familie befand sich in der Gesundheitstraße 4. Allerdings wurde ihnen diese Wohnung gekündigt, ihre Möbel wurden zwangsversteigert. Als Ersatz bekamen sie eine Zwei-Zimmer-Wohnung in Wuppertal-Barmen in der damaligen Adolf-Hitler-Straße 310, heute Friedrich-Engels-Allee. Julius Moses konnte nicht mehr in seinem Beruf arbeiten, sondern musste auf dem Bau Hilfsarbeiten erledigen, während seine Frau in einer Reißverschlussfabrik, vermutlich den RiRi-Werken in Barmen, ebenfalls Zwangsarbeit leisten musste.
Die Eltern hatten wohl schon längere Zeit versucht, die Kinder mit einem Kindertransport ins Ausland in Sicherheit bringen zu lassen. Für den Sohn Harry hatten sie Erfolg: Er konnte an seinem fünfzehnten Geburtstag, dem 26. Juli 1939, nach Schweden reisen. Die Tochter Edith jedoch bekam keinen Platz.
Am 10. November 1941 sind Julius und Adele Moses mit ihrer Tochter Edith nach Minsk deportiert und vermutlich kurz nach ihrer Ankunft dort oder in der Nähe ermordet worden.