Edith Moses

Edith Moses

  • Geburtsdatum: 02.09.1925
  • Geburtsort: Barmen oder Elberfeld
  • Wohnort:

    Rheinische Straße 59 (heute Funckstraße), Flandrische Straße 1, Kipdorf 11, Gesundheitstraße 2 oder 4, Adolf-Hitler-Straße 310 (heute Friedrich-Engels-Allee)

  • Todesdatum: nach 10.11.1941
  • Todesort: Ghetto Minsk oder Vernichtungsstätte Maly Trostenez

Edith Moses, geboren am 2. September 1925, war das zweite Kind des Kaufmanns Julius Moses und seiner Frau Eugenie, geborene Herzberger. Sie wohnte mit ihrer Familie zunächst in Elberfeld in der damaligen Rheinischen Straße 59 (heute Funckstraße). Ediths Mutter Eugenie war wenige Monate nach Ediths Geburt gestorben – im November 1925. Der Witwer heiratete bald erneut, nämlich Adele Jonas, die mit ihm gemeinsam einen Textilhandel betrieb und sich um die noch kleinen Kinder kümmerte; Ediths Bruder Harry war ein Jahr älter als sie.

Als Edith acht Jahre alt war, zog die Familie nach Kleve um, wo der Vater Vertretungen für verschiedene Textilfirmen übernahm. Aber 1935 wurde ihm, weil er Jude war, der Gewerbeschein entzogen, und so kam die Familie Moses 1936 wieder nach Wuppertal-Elberfeld zurück. Zunächst wohnten sie in der Gesundheitstraße. In der Ludwigstraße 19 betrieben die Eltern wieder einen Handel mit Textilwaren.

Ihre Wohnung wurde ihnen aber gekündigt, und so lebten sie ab Mitte 1939 in Barmen in der heutigen Friedrich-Engels-Allee 310. Im Jahr 1933 war diese Straße in „Adolf-Hitler-Straße“ umbenannt worden. In allen Städten Deutschlands sollte die jeweils längste Straße nach dem neuen Reichkanzler und „Führer“ benannt werden, damit möglichst viele Menschen diesen Namen als ihre Adresse angaben.

Vermutlich planten die Eltern, ihre Kinder mit einem Kindertransport nach England in Sicherheit zu bringen. Der gebürtige Elberfelder Alfred Auerbach, der schon in England war und dort im „Oxford Committee for Refugees“ arbeitete, stellte die Kontakte zu den Familien in seiner Heimatstadt her. In England versuchte er, Pflegefamilien für die Kinder und Jugendliche zu finden. Nachdem aber England am 3. September 1939 Deutschland den Krieg erklärt hatte, wurden die Kindertransporte eingestellt.

Ediths Bruder Harry schaffte es, noch im Juli 1939 nach Schweden zu emigrieren. Edith aber ist die Ausreise nicht mehr gelungen. Sie wurde mit ihren Eltern am 10. November 1941 mit über 260 weiteren Menschen aus Wuppertal nach Minsk deportiert und vermutlich sehr bald dort oder in der Nähe ermordet. Edith war damals 16 Jahre alt.

Bildnachweis


  • Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal