Sabine Meyer, gen. Blonda

  • Geburtsdatum: 23.10.1896
  • Geburtsort: Straßburg
  • Beruf: Kauffrau
  • Wohnort:

    An der Bergbahn 7, Bleicherstraße 10 (zwangsweise)

  • Todesdatum: nach 10.11.1941
  • Todesort: Ghetto Minsk oder Vernichtungsstätte Maly Trostenez

Über Blonda Meyer ist nahezu nichts bekannt. Sie wurde am 23. Oktober 1896 in Straßburg im Elsass geboren.

Sie bewohnte gemeinsam mit einer Verwandten, Regine Urbach, geb. Meyer, in Wuppertal Barmen die erste Etage des Hauses Luisenstraße 7 (die 1935 in „An der Bergbahn“ umbenannt wurde).

Sie war, gemeinsam mit Regine Urbach, Eigentümerin einer eigenen Firma, „Urbach & Meyer“, mit Sitz in der Barmer Mittelstraße (heute Werth). In welchem Verwandtschaftsverhältnis die beiden Frauen standen, die ein Altersunterschied von 32 Jahren trennte, ist nicht ganz klar, aber dass sie zusammen wohnten und auch eine gemeinsame Firma, „S.&R. Meyer“ gegründet hatten, die später mit der Firma von Regines Mann Benjamin Urbach fusionierte, spricht dafür, das sich die beiden Kauffrauen gut verstanden haben.

In der Nacht der Pogrome gegen die Juden, am 10. November 1938, wurde die Firma „Meyer & Urbach“ überfallen, zerstört und geplündert. Auch ihren Grundbesitz und ihr Haus musste Regine Urbach schnell verkaufen.

Sabine Meyer zog nun in das Haus der Eheleute Rappoport in der Bleicherstraße 10. Mit der Aufhebung des Mieterschutzes für Juden hatten Rappoports ihr Haus in der Bleicherstraße 10 weiteren jüdischen Bekannten als Wohnung zur Verfügung stellen müssen. Vermutlich etwas später zog auch Regine Urbach in dieses Haus, das nun eine Zwangsunterkunft für Viele geworden war.

Am 10. November 1941 musste Sabine Meyer das Haus in der Bleicherstraße verlassen und sich auf dem Bahnhof Wuppertal-Steinbeck einfinden. Mit ihr gingen noch fünf weitere NachbarIinnen: Erna Wolff, die Schwestern Eckstein und das Ehepaar Saalfeld. Am Bahnhof angekommen, bestieg sie mit rund 260 weiteren Jüdinnen und Juden aus Wuppertal, Remscheid, Velbert und Heiligenhaus einen Zug aus Düsseldorf. Insgesamt 993 Personen aus dem Gestapobezirk Düsseldorf wurden auf diese Weise nach Minsk verbracht. Nach der Ankunft dort am 14. November 1941 wurden die Menschen entweder sehr bald im Ghetto von Minsk erschossen oder im Wald von Maly Trostenez.

Sabine Meyer wurde 45 Jahre alt.