Adolf Sternberg
Adolf Sternberg wurde als ältestes von fünf Kindern der Eheleute Herz Sternberg und Adelheid am 27. Oktober 1968 in Plettenberg geboren. Seine Geschwister waren Selma (1873), Max (1875), Otto (1879) und Klara.
Adolf Sternberg besuchte die Volksschule in Plettenberg und dann die private Höhere Schule „Selecta“ in Plettenberg. Anschließend absolvierte er eine kaufmännische Lehre bei der Firma Lenneberg in Olpe. Nach der Ausbildung war er selbständig im Textilhandel tätig, bevor er die Fabrik seines Vaters in Plettenberg, eine im Jahr 1900 gegründete Gesenkschmiede übernahm. Verheiratet war Adolf Sternberg mit der gleichaltrigen Meta, geb. Heinemann aus Altena.
Vermutlich schon unter dem Druck der Nationalsozialisten verkaufte er die Firma im Jahr 1938 an den Schlosser Friedrich Müller in Plettenberg und zog anschließend nach Wuppertal um. In dieser Zeit gelang es den Kinder Arthur und Irma, aus Deutschland auszuwandern, so dass sie in Sicherheit waren.
Vermutlich Anfang 1942 wurde Adolf Sternberg und seiner Frau das nach der Deportation vieler jüdischer Wuppertaler und Wuppertalerinnen frei gewordene Haus der jüdischen Gemeinde, Stephanstraße 9, zugewiesen. In diesem Haus lebten auch die Jüdinnen Grete Metzger, Martha Meyer und die drei Schwestern Jeanette Apolant, Franziska und Klara Kahn.
Sie alle, insgesamt sieben Personen, mussten sich am Montag, den 20. Juli 1942, mit ihrem Gepäck auf dem Bahnhof Wuppertal Steinbeck einfinden. Dort wurden sie, in einer Menge von insgesamt 271 Personen aus Wuppertal, Remscheid, Solingen, Neviges, Velbert und Heiligenhaus, zunächst nach Düsseldorf gebracht, wo sie auf dem Schlachthofgelände Derendorf eine Nacht zubringen mussten. Am nächsten Tag deportierte ein großer Transportzug mit über 1000 Menschen sie in das Ghetto Theresienstadt.
Von dort wurden Adolf Sternberg und seine Frau Meta am 21. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka verbracht und vermutlich sofort nach der Ankunft ermordet.
Er war 74 Jahre alt.
Quellen
Stadtarchiv Wuppertal: Akten für Wiedergutmachung 246 196