Georg Aronstein
Georg Aronstein wurde am 22. Januar 1889 in Büren in Ostwestfalen geboren. Seine Eltern waren Salomon Aronstein und seine Frau Fanny, geb. Heimann. Er hatte zwei ältere Schwestern, Clara und Anna, und einen jüngeren Bruder, Max.
Georg machte eine Ausbildung zum Kaufmann und zog noch vor 1926 nach Elberfeld, wo er in der Haarhausstraße eine Wohnung nahm.
In Elberfeld betrieb er als Teilhaber, gemeinsam mit den Brüdern Weiler, zunächst ein Geschäft für Wollwaren, das sich in der Bahnhofstraße 14 befand. Acht Jahre später trennten sich die Partner.
Georg heiratete die 16 Jahre jüngere Hildegard Spanier aus Verden an der Aller, die am Grifflenberg 38 eine Wohnung hatte. Im nationalsozialistischen „Boykottheft“ gegen die Juden taucht Georg Aronsteins Name mit der Berufsbezeichnung „Kaufmann“ und der Adresse „Grifflenberg 38“ auf (S. 5).
Anfang 1940 zogen Aronsteins um, vermutlich nicht freiwillig, und zwar in das Haus, das dem Arzt Dr. Leonhard Leven und seiner Frau Jenny gehörte, Wortmannstraße 38. Dort wohnte auch der Gemeindevorsitzende Gustav Brück mit seiner Frau.
Am Montag, den 10.11.1941, mussten sich Aronsteins von ihren Nachbarn verabschieden und sich am Bahnhof Wuppertal-Steinbeck einfinden. Dort mussten sie einen Zug aus Düsseldorf mit rund 1000 Personen aus dem gesamten Gestapobezirk besteigen, der sie in die weißrussische Stadt Minsk brachte.
Niemand von denen, die in Wuppertal zugestiegen sind, hat überlebt. In Minsk wurden die Menschen sehr bald entweder im Ghetto oder im nahen Wald von Maly Trostenez erschossen.
Georg Aronstein wurde 52 Jahre alt.
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Minsk