Rosalie Vogel, geb. Tiefenthal

Rosalie Tiefenthal wurde am 3. Dezember 1872 in Ronsdorf geboren. Ihre Eltern, der Kaufmann Wolf Tiefenthal und seine Frau, führten in der Mittelstraße 49 (seit 1935 Staasstraße) ein Lebensmittelgeschäft. Sechs Jahre später wurde Rosalie Tiefenthals Bruder Max geboren.

Am 23. März 1897 heiratete Rosalie Tiefenthal den Kaufmann Georg Heinrich Vogel – die Braut war zu diesem Zeitpunkt 25 Jahre alt. Drei Jahre später starb Rosalie Vogels Vater Wolf Tiefenthal und wurde auf dem alten jüdischen Friedhof an der Weißenburgstraße in Elberfeld bestattet (Feld R5/9). Rosalie Vogels Mutter zog nun in die Mittelstraße 5 um. Rosali Vogel betrieb das elterliche Lebensmittelgeschäft mit ihrem Mann nun weiter. Ob das Ehepaar Kinder hatte, ist nicht bekannt.

Am Montag, den 20. Juli 1942, musste Rosalie Vogel zum Bahnhof Wuppertal-Steinbeck in Elberfeld kommen.

Auch die Ronsdorfer Moses Löwenthal und Regina Lehmann hatten diesen Weg zu gehen. Andere Ronsdorfer Jüdinnen und Juden, zum Beispiel die Familie Marx, waren schon zuvor deportiert und ermordet worden. Am Bahnhof Steinbeck trafen sie auf die Ronsdorferin Emilie Leffmann, die zuletzt im jüdischen Altersheim an der „Straße der SA“ 73 (heute Friedrich-Ebert-Straße) gewohnt hatte.

Mit über 250 weiteren Jüdinnen und Juden aus Wuppertal und den Nachbarstädten musste Rosalie Vogel den Zug besteigen, der sie nach Düsseldorf brachte. Nach einer improvisierten Nacht auf dem Schlachthofgelände Derendorf fuhr am nächsten Morgen ein großer Transportzug mit über 1000 Personen aus dem gesamten Gestapobezirk Düsseldorf in das Ghetto Theresienstadt. Am 21. September 1942 wurden die Ronsdorfer Rosalie Vogel, Moses Löwenthal und Emilie Leffmann aus dem Ghetto in das Vernichtungslager Treblinka verbracht und vermutlich sofort ermordet.

Rosalie Vogel war 70 Jahre alt.