Karoline Seligmann, geb. Löwenthal
Über Karoline Seligmann ist nicht viel bekannt. Geboren wurde sie am 23. November 1874 in die Ronsdorfer fromme jüdische Familie Löwenthal. Ihr Vater war der Kaufmann Moses Löwenthal, geboren ca. 1827, ihre Mutter Jeanette, geb. Bendien, geboren um 1836.
Sie hatte eine ein Jahr ältere Schwester, Friederike, und einen zwei Jahre jüngeren Bruder: Leo Levy.
Nach der Abschaffung des Mieterschutzes für Juden im April 1939 musste Karoline Seligmann zunächst in das Ronsdorfer Stammhaus der Löwenthals ziehen, in dem sie mit ihrem Bruder Leo und seiner Frau Rosalie zusammenlebte. Am 30. Januar 1940 starb ihre Schwägerin an Krebs.
Zahlreiche Briefe, die Leo an seine im Ausland lebenden Kinder schrieb, Karolines Neffe Gerd in Holland und ihre Nichte Trude in den USA, machen die sich zunehmend verschärfende Lage für die Juden in Deutschland, für die Löwenthals in Ronsdorf bedrückend anschaulich.
Erneut musste sie umziehen, und ihr Bruder Leo mit ihr, und zwar in das Haus der Familie Ollendorf in der Barmer Bleicherstraße 8 umziehen. Dort wohnten bereits zwangsweise mehrere jüdische Familien, denn nach der Abschaffung des Mieterschutzes für Juden im April 1939 waren jüdische Hauseigentümer gezwungen, zum Zweck der Konzentration der jüdischen Bevölkerung weitere Mieter ins Haus zu nehmen.
Karoline Seligmann und Leo Löwenthal, aber auch alle anderen noch übriggebliebenen Bewohner des Hauses Bleicherstraße, insgesamt neun Personen, mussten sich am 20. Juli 1942 auf dem Bahnhof Steinbeck einfinden, um in das Ghetto Theresienstadt bei Prag deportiert zu werden. Am 21. September 1942 wurden Karoline Seligmann und Leo Löwenthal vom Ghetto in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und vermutlich sofort ermordet.
Karoline Seligmann war 68 Jahre alt.
Quellen
Arolsen Archives 11422001_5079678; Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Theresienstadt; Stadtarchiv Wuppertal: Geburtsurkunde Ronsdorf 346/1874