Hermann Alexander

Hermann Alexander wurde am 13. Oktober 1891 in Krefeld geboren. 1928 heiratete er Käthe Hirsch aus Bochum. Er war 1929 bei der Chemnitzer Firma Schmitz & Co. beschäftigt und wurde dann Filialleiter einer Niederlassung der Firma in Recklinghausen. Später betreute er eine Filiale in Elberfeld. Auch seine Frau wurde bei der Firma Schmitz & Co. eingestellt. 1933 wurde beiden aus „rassischen“ Gründen gekündigt. Hermann Alexander fand eine neue Stelle als Textilkaufmann bei der jüdischen Kleiderfirma Fuchs in Elberfeld. Dort arbeitete er bis zur erzwungenen Firmenauflösung.

Im Zuge der antijüdischen Gewaltaktionen im November 1938 wurde Hermann Alexander verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau verbracht, aus dem er nach einigen Wochen wieder entlassen wurde.

Es scheint, dass Hermann und Käthe Alexander stets nur in der Bahnhofstraße 14 im Haus der Geschwister Elsbach-Kauffmann gewohnt haben, die ihr Haus nach der Aufhebung des Mieterschutzes für Juden im April 1939 der Einquartierung weiterer jüdischer Mieterinnen und Mieter zu Verfügung stellen mussten.

Später wurde Hermann Alexander zur Zwangsarbeit bei einer Velberter Metallfabrik verpflichtet, wo er sich bei der Arbeit in der Stanzerei schwer verletzte.

Am Montag, den 10. November 1941 mussten Hermann und Käthe Alexander mit ihrer Nachbarin Elfriede Gottschalk das Haus Bahnhofstraße 14 verlassen und sich mit ihrem Gepäck zum Bahnhof Wuppertal-Steinbeck begeben. Mit über 250 weiteren Wuppertaler Juden und Jüdinnen wurden sie nach Minsk deportiert und vermutlich sehr bald dort oder im nahegelegenen Wald von Maly Trostenez ermordet. Hermann Alexander wurde 50 Jahre alt.