
Fritz Grünewald
Fritz Grünewald wurde 1892 in Wanne-Eickel geboren. Über seine Eltern und mögliche Geschwister ist bisher nichts bekannt. Als 17jähriger kam er nach Barmen in die Metallfabrik von Leopold Weisskopf, um dort eine Ausbildung zu machen. Er und die 15jährige Tochter seines Chefs, Emmy Weisskopf, verliebten sich, und die Verliebtheit dauerte an, bis die beiden endlich heiraten konnten, nämlich nachdem Fritz seine Ausbildungszeit abgeschlossen hatte und aus dem Krieg zurückkehrte, in dem er als Soldat in der Deutschen Armee gekämpft hatte. Fritz und Emmy heirateten 1919. Im nächsten Jahr kam die Tochter Lore zur Welt, 1921 folgte ein Sohn: Ernst-Klaus. Etwas später zog die junge Familie Grünewald nach Düsseldorf um. Dort wurde 1926 noch eine Tochter, Margot, geboren.
In Düsseldorf hatte Fritz Grünewald einen Eisengroßhandel, später eine Gummifabrik.
1936 wurde Fritz Grünewald gewarnt, dass er von der Gestapo gesucht werde. Daraufhin floh er nach Belgien und ließ seine Familie zunächst zurück. Die mittlerweile sechzehnjährige Lore ging nach Berlin, um Kinderpflegerin zu werden, der fünfzehnjährige Klaus nach Amsterdam, um Kunst zu studieren. Die erst zehnjährige Margot gaben die Eltern zur verwitweten Großmutter Ida Weisskopf nach Wuppertal. Danach pendelte Emmy zwischen ihrem Mann und ihren Kindern. Der Haushalt in Düsseldorf wurde aufgelöst.
In der Zwischenzeit versuchte Fritz Grünewald angestrengt, in Belgien, in Jugoslawien, in den Niederlanden oder in Frankreich eine neue Existenz aufzubauen. In Belgien erhielt er 1939 endlich eine Arbeitserlaubnis. Emmy folgte ihm, und auch Lore und Klaus kamen zu den Eltern nach Brüssel. Für Lore, ihre Jüngste, bekamen sie aber keine Ausreisedokumente, also fuhr Emmy nach Barmen und holte ihre Tochter im April 1939 illegal über die Grenze.
Aber die Lage war hochgefährlich, und so brachten Fritz Grünewald und seine Frau ihre drei Kinder in einer Schule in den belgischen Ardennen unter. Sie wurde von Eugène Cougnet geleitet, einem mutigen Mann, der viele Juden versteckte, auch Widerstandskämpfer und entflohene Gefangene. Aber im Oktober 1943 flog die Schule auf und es gab eine Razzia.
Margot war blond und blauäugig, und deshalb wurde sie nicht enttarnt. Sie konnte unter falschem Namen bis zum Kriegsende bei einem Ehepaar aus dem Widerstand bleiben. Lore und Klaus aber wurden als Juden erkannt und in das Lager Mechelen gebracht, doch glücklicherweise nicht mehr deportiert. Auch sie überlebten beide den Holocaust.
Fritz und seine Frau aber wurden im Juli 1943 verhaftet. Sie kamen in das Durchgangslager Mechelen und wurden von dort nach Auschwitz deportiert. Vermutlich wurden sie sofort nach ihrer Ankunft am 2. August 1943 ermordet.
Fritz Grünewald wurde 51 Jahre.
