Moritz Marx

  • Geburtsdatum: 23.03.1873
  • Geburtsort: Altenkirchen
  • Beruf: Schuhhändler, Kultusbeamter der jüdischen Gemeinde
  • Wohnort:

    Straße der SA 73 (heute Friedrich-Ebert-Straße – zwangsweise)

  • Todesdatum: nach 21.09.1942
  • Todesort: Vernichtungslager Treblinka

Moritz Marx wurde am 23. März 1873 in Altenkirchen im Westerwald geboren. Er kam 1898 nach Solingen und wurde Inhaber des Schuhwarengeschäfts „Zur Glocke“ in der Kaiserstraße 158. 1927 starb Moritz Marx` Frau Laura im Alter von 52 Jahren in der Jacobyschen Anstalt in Sayn und wurde auf dem jüdischen Friedhof in Solingen beigesetzt.

Wenige Jahre später meldete Moritz Marx sein Schuhgeschäft ab, und am 8. September 1933 zog er in die Florastraße 65. Zum 1. November 1933 meldete er ein Gewerbe als Vertreter an, das er aber zum 30. September 1938 unter Zwang wieder abmelden musste. In den Listen der Solinger Synagogengemeinde aus den Jahren 1938 bis 1941 wurde er als Kultusbeamter verzeichnet.

1939 quartierten die Nationalsozialisten weitere Solinger Jüdinnen und Juden in die Florastraße 65 ein, aber schon zwei Jahre später wurde diese Zwangsunterkunft wieder aufgelöst. Teilweise konnten die Bewohnerinnen und Bewohner emigrieren, teilweise mussten sie in andere Wohnungen umziehen. Moritz Marx wurde am 2. August 1941 das ehemalige Altersheim der jüdischen Gemeinde Wuppertal-Elberfeld in der damaligen Straße der SA 73 (heute Friedrich-Ebert-Straße) zugewiesen, wo im Jahr 1942 auf engstem Raum bereits über 70 meist ältere Personen zwangsweise zusammenlebten. Dort traf der 68-Jährige auch seine fünf Jahre ältere Schwester Rosalie Marx aus Aachen wieder, die ihren Bruder 1935 und 1939 für mehrere Wochen in Solingen besucht hatte.

Von dort mussten sich die Geschwister am 20. Juli 1942 zum Bahnhof Steinbeck begeben, um mit vielen weiteren Jüdinnen und Juden in das Ghetto Theresienstadt deportiert zu werden. Alle anderen Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Altersheim mussten sich ebenfalls auf dem Bahnhof einfinden.

Keine zwei Monate später, am 21. September 1942, wurden Josef Marx und seine Schwester Rosalie aus dem Ghetto in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und vermutlich sofort ermordet.

Josef Marx war 69 Jahre alt.