Sibille Barmé, geb. Mayer, gen. Bella

  • Geburtsdatum: 24.08.1865
  • Geburtsort: Wetzlar
  • Wohnort:

    Bismarckstraße 19, Nüllerstraße 52, Von der Tann-Straße 1 (zwangsweise)

  • Todesdatum: nach 21.09.1942
  • Todesort: Vernichtungslager Treblinka

Sibille (genannt Bella) Mayer wurde am 24. August 1865 in Wetzlar geboren. Ihr Ehemann war der Elberfelder Kaufmann Gottfried Barmé. Die Barmés wohnten zunächst in der Bismarckstraße 19, wo die Kinder Benno (*1889), Frieda (*1890), Friedrich Julius (*1892) und Hedwig (*1893) zur Welt kamen. Gottfried Barmé gründet zusammen mit seinen Söhnen Benno und Friedrich ein Kaltwalzwerk, das der Familie einen gesicherten Wohlstand bescherte. 1930 starb Sibille Barmés Mann Gottfried und wurde auf dem jüdischen Friedhof am Weinberg bestattet. Seine Witwe lebte nun im Haus Nüllerstraße 52, wo auch einige ihrer Kinder lebten. Nach der Scheidung ihrer Tochter Frieda zog diese mit ihrem Sohn Rainer zu ihr. Doch mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten begann auch die Verfolgung der Familie Barmé, die sich wegen ihrer konservativ und deutsch-nationalen Einstellung lange Zeit sehr sicher glaubte – einige der Kinder waren längst zum christlichen Glauben übergetreten.

Nach dem Pogrom gab ihre Tochter Frieda den 15-jährigen Rainer auf einen Kindertransport nach England. Die beiden Frauen hofften nun, dass auch ihnen die Ausreise gelingen würde, aber diese Hoffnung schlug fehl. Nachdem Frieda im November 1941 nach Minsk deportiert worden war und die alte Frau allein zurückblieb – auch noch in das „Judenhaus“ in die Von der Tann-Straße 1 umziehen musste – wurde auch sie selbst am Ende verschleppt. Am 20. Juli 1942 wurde sie mit vielen weiteren Wuppertaler Jüdinnen und Juden nach Theresienstadt deportiert und am 21.9.1942 in das Vernichtungslager Treblinka, wo sie vermutlich sofort durch Gas ermordet wurde.

Sibille Barmé wurde 76 Jahre.

Quellen


Stadtarchiv Wuppertal, Akten für Wiedergutmachung 250250; Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal; Frank Homberg