Karl Hein
Karl Hein wurde am 3.1.1873 in Hagen geboren. Über ihn ist nahezu nichts bekannt. Das Barmer Adressbuch von 1927 weist einen Isidor und einen Karl Hein als Kaufleute aus, und zwar mit der Adresse Sternstraße 80 für beide. Was für ein Geschäft sie betrieben, bleibt aber hier ebenso unklar wie beim Eintrag im nationalsozialistischen „Boykottheft“ von 1935, in dem Isidor als Lagergehilfe bezeichnet wird (S. 13).
Sicher aber ist, dass Karl Hein zusammen mit dem zwei Jahre älteren Josef Hein Ende der 1930er oder Anfang der 1940er Jahre von Barmen nach Elberfeld in das Gärtnerhaus der jüdischen Gemeinde am Weinberg 4 umziehen musste, das direkt am jüdischen Friedhof lag und immer noch existiert.
Dorthin war auch das Ehepaar Moritz und Sibille Schwarz eingezogen.
Alle vier mussten sich am Montag, den 20. Juli 1942, zum Bahnhof Wuppertal-Steinbeck begeben. Dort wurden insgesamt 271 Personen – aus Wuppertal, Remscheid, Solingen, Neviges, Velbert und Heiligenhaus – zunächst nach Düsseldorf gefahren, wo sie auf dem Schlachthofgelände Derendorf eine Nacht zubringen mussten, bevor sie am nächsten Morgen mit einem großen Transport von nahezu 1000 Personen zum Ghetto Theresienstadt verbracht wurden.
Am 21. September 1942 wurden Karl und Josef Hein in das Vernichtungslager Treblinka verbracht und dort sofort ermordet. Was mit Isidor Hein passierte, ist unbekannt.
Karl Hein war 69 Jahre alt.
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Theresienstadt