Hilde Hirschel
Hilde Hirschel wurde am 15. Februar 1906 geboren. Sie hatte zwei ältere Schwester: Else, geboren 1894, Leonie, geboren 1896. Ihr Bruder Siegfried Martin zwei Jahre jünger. Vermutlich hatte sie noch weitere Geschwister. Nach der Schule machte sie eine Ausbildung zur Kauffrau und arbeitete als Kontoristin. Man kann vermuten, dass sie im Geschäft ihres Vaters Hermann mitarbeitete, der seine Firma am Gemarker Ufer 29 betrieb. Am 23. September 1935 starb die Mutter Minna, geb. Wolff; ein Grab auf einem der jüdischen Friedhöfe scheint nicht zu existieren. Von 1939 bis 1940 war sie bei der Firma Carl Jäger tätig.
In der Deportationsliste von 1941 ist ihr letzter Wohnsitz mit Barmer Straße 94 angegeben. Am 10. November 1941 wurde sie gemeinsam mit ihrer Schwester Else und weit über 200 weiteren Menschen aus Wuppertal in das Ghetto der weißrussischen Stadt Minsk deportiert und sehr wahrscheinlich bald nach ihrer Ankunft dort oder im nahegelegenen Ort Maly Trostenez erschossen.
Ihr Bruder Siegfried und ihre Schwester Leonie hatten den Holocaust überlebt. Siegfried gab im April 1946 eine Suchanzeige in der „Allgemeinen Jüdischen Wochenzeitung“ nach seinen Schwestern Else und Hilde auf. Das war vergeblich. Daraufhin ließ er eine Gedenktafel für seine Schwestern anfertigen und auf dem jüdischen Friedhof Barmen an der Hugostraße anbringen. Auf dem erhaltenen Fragment ist noch zu lesen und zu rekonstruieren: „[Aus der] Deportation [sind] nicht zurückgekehrt [Else] Hirschel, geb. 2.12.1894, [Hilde] Hirschel, geb. 15.2.1906.“
Bildnachweis
- Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal; Stadtarchiv Wuppertal, Akte für Wiedergutmachung 246143, 246144