Berta Simon
Berta Simon wurde am 9. Juli 1876 in Elberfeld geboren. Über ihre familiäre Herkunft und Ausbildung ist nichts bekannt. Sie war offensichtlich nicht verheiratet und hatte keine Kinder. In den Adressbüchern taucht ihr Namen nicht auf.
Ihre Wohnadresse ist einzig auf der Deportationsliste verzeichnet, auf der ihr Name steht, weil sie sich am 21. April 1942 auf dem Bahnhof Steinbeck einfinden musste.
60 Jüdinnen und Juden aus Wuppertal, dazu je eine Person aus Remscheid, Neviges, Velbert und Hattingen mussten sich an diesem Frühlingsmorgen dort einfinden und wurden zunächst nach Düsseldorf gebracht, wo sie improvisiert auf dem Schlachthofgelände Derendorf übernachten mussten. Am nächsten Tag wurde ein Transport mit insgesamt 387 Männern und 664 Frauen zusammengestellt, der den Bahnhof Derendorf am 22. April 1942 um 11.06 Uhr verließ. Die Route führte über Erkrath, Hagen, Paderborn, Northeim, Nordhausen, Halle (Saale), Cottbus, Sagan, Lissa, Ostrowo, Widzew, Skarzysko Kamienna, Radom, Deblin und Lublin nach Izbica. Nach ihrer Ankunft im Ghetto schrieben manche der Verschleppten Postkarten nach Hause, die auch ihr Ziel erreichten. Sie beweisen, dass die Menschen noch etwa sechs Monate am Leben geblieben sind, ehe sie im Oktober 1942 zu einem Vernichtungslager im Distrikt Lublin – vermutlich nach Sobibór – transportiert und dort sofort ermordet wurden.
Berta Simon war 66 Jahre alt, als sie deportiert wurde.
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Izbica