Ruth Simon

Ruth Amalie Simon

  • Geburtsdatum: 13.03.1928
  • Geburtsort: Elberfeld
  • Wohnort:

    Gesundheitstraße 142, Ernststraße 34

  • Todesdatum: 14.05.1942
  • Todesort: Vernichtungsstätte Chełmno

Ruth Simon wurde am 13. März 1928 in Elberfeld geboren. Ihre Eltern waren Robert Josef Simon und Emma, geb. Bachenheimer. Ihr Bruder Hans Günter war sechs Jahre älter.

Privat wohnte die Familie Simon seit 1928 in der Gesundheitstraße 142. Ruth Simons Vater betrieb zusammen mit ihrem Onkel Hugo Simon die Handelsfirma „Abraham Simon Söhne“, Rohprodukten-Großhandel in Elberfeld in der Ernststraße 34 und 36. Die Firma kaufte Ware u.a. Schrott und Metallteile von Kleinhändlern auf und setzte diese bei Großfirmen wieder ab. Damit machte sie bis zur Wirtschaftskrise gute Umsätze, die aber in der Folge deutlich zurückgingen. Am 21. September 1932 waren die Simons in die Ernststraße 34 umgezogen – im Nachbarhaus wohnte der Onkel Hugo mit seiner Frau Bella und den Kindern Benno und Brunhilde, die ungefähr im selben Alter waren wie Ruth und ihr Bruder Günter.

Ab 1940 musste Ruth Simons Vater, der als Soldat im Ersten Weltkrieg gekämpft hatte, in einem Eisenwerk Zwangsarbeit leisten.

Zusammen mit ihren Eltern, ihrem Bruder und ihrer Tante Johanna Bachenheimer musste Ruth Simon am Sonntag, den 26. Oktober 1941 zum Bahnhof Wuppertal-Steinbeck kommen. Von Wuppertal aus wurden sie zusammen mit ca. 200 weiteren Wuppertaler Jüdinnen und Juden zunächst nach Düsseldorf gefahren, wo sie auf dem Schlachthofgelände in Derendorf übernachten mussten. Am nächsten Tag brachte sie ein Transportzug mit 20 Waggons und rund 1000 Jüdinnen und Juden aus dem gesamten Gestapobezirk Düsseldorf in das Ghetto von Łódź.

Im Ghetto von Łódź wurde die Familie gezwungen, mit weiteren Deportierten in das Zimmer 3 der Kollektivunterkunft Fischstraße 15 einzuziehen. Dort wurde auch ihr ehemaliger Untermieter Siegfried Lorig untergebracht.

Am 5./6. Januar 1942 erhielt Ruth Simons Vater Robert eine Zahlung über 5 Mark. Davon führte er zwei Drittel an die Solidargemeinschaft des „Düsseldorfer Kollektivs“ ab. Anfang Mai 1942 bemühte er sich um die Zurückstellung von der für seine Familie vorgesehene Deportation in das Vernichtungslager Chełmno. Zunächst konnte er unter Hinweis auf seine Auszeichnungen im Ersten Weltkrieg und auf die Arbeitsstelle seines Sohnes in der Metallabteilung eine Zurückstellung vom IV. „Aussiedlungstransport“ am 7. Mai 1942 erreichen. Aber am 13. Mai 1942 wurden Ruth Simon, ihre Eltern und ihr Bruder aus dem Ghetto von Lodz „ausgesiedelt“ und am nächsten Tag in Chełmno ermordet.

Ruth Amalie Simon war 14 Jahre alt.

Bildnachweis


  • Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal

Quellen


Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Łódź | Jakobs, Hildegard: Im Ghetto Litzmannstadt (Łódź). 1.003 Biografien der am 27. Oktober 1941 aus Düsseldorf Deportierten, in Zusammenarbeit mit Angela Genger, Immo Schatzschneider und Markus Roos, hg. vom Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V., Essen 2011, S. 651