Henriette Valk, geb. Cossen
Henriette Cossen wurde am 19. September 1897 als Tochter des Schlachters Aron Cossen und seiner Frau Sophie, geb. Urbach in Norden, Ostfriesland geboren. 1934 heiratete sie den Viehhändler Moritz Valk aus Emden. Mit ihrem Ehemann wohnte sie an der Straße Am Hinter Tief 11. Dort führten sie zunächst ein Leben im bürgerlichen Wohlstand. Am 14. Juli 1935 wurde der einzige Sohn, Walther, geboren.
1938 musste Henriette Valk ihren geerbten Schmuck, einen Goldring mit einem Diamanten sowie silberne Teelöffel abgeben. Ihr Mann Moritz Valk brachte die Sachen auf Anweisung staatlicher Stellen zur Pfandleihanstalt Bremen.
Am 14. März 1940 musste die Familie die Stadt Emden verlassen. Sie wurde nach Wuppertal-Barmen ausgewiesen. Hier wohnten die Valks im Haus Unterdörnen 114, das seit 1939, der Aufhebung des Mieterschutzes für Juden, zu einer Sammelunterkunft für Jüdinnen und Juden bestimmt worden war. In diesem Haus, das einem Nichtjuden gehörte, Otto Schneider, lebte im Herbst 1941 außer den Valks noch Julie Fallmann.
Alle vier mussten sich am Montag, den 10. November 1941, mit ihrem Gepäck zum Bahnhof Wuppertal-Steinbeck begeben, wo sie mit einer großen Menge von über 250 Personen einen Zug bestiegen, der sie in die weißrussische Stadt Minsk brachte. Vermutlich wurden sie nach ihrer Ankunft nicht erst ins Ghetto gebracht, sondern sofort im nahen Wald von Maly Trostenez erschossen.
Henriette Valk war 44 Jahre alt.
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Minsk; Stadtarchiv Wuppertal: Akten für Wiedergutmachung 250580; https://www.emden.de/kultur/stolpersteine/opfer-in-emden-biografien