Sally Emmerich

  • Geburtsdatum: 03.12.1869
  • Geburtsort: Steinheim/ Westfalen
  • Beruf: Vertreter
  • Wohnort:

    Kipdorf 96, Irenenstraße 3, Am Forsthof 21 (zwangsweise), Bahnhofstraße 14 (zwangsweise)

  • Todesdatum: nach 21.09.1942
  • Todesort: Vernichtungslager Treblinka

Salomon (Sally oder Selly) wurde am 3. Dezember 1869 in Steinheim in Westfalen geboren. Er hatte vier Geschwister: den Bruder Julius, die Zwillinge Otto und Anna, sowie Clara.

Sally Emmerich heiratete um 1900 Helene Feidelberg aus Elberfeld, und 1901 wurde die Tochter Renate Philippine geboren. Die Familie lebte in der Irenenstraße 3. Im Adressbuch 1940/41 wird „Selly Israel Emmerich“ ohne Beruf mit der Adresse „Am Forsthof 21“ verzeichnet. Zu diesem Zeitpunkt war das Haus, das ursprünglich der jüdischen Familie Katzenstein gehörte, zu einer Unterkunft für jüdische Mieter und Mieterinnen erklärt worden. Mit der Abschaffung des Mieterschutzes für Juden im April 1939 mussten jüdische Hauseigentümer auch andere jüdische Bürgerinnen und Bürger aufnehmen. Außer den Emmerichs lebten dort noch die Witwe von Julius Rosenbaum, Klothilde Katzenstein und die Witwe Isaak Eichenberg. Sally Emmerichs Tochter Renate Philippine war die Auswanderung gelungen, so dass sie gerettet war.

Später mussten sie noch einmal umziehen, und zwar in das Haus Bahnhofstraße 14. Dieses Haus gehörte Siegfried Elsbach und seiner Schwester Paula Kauffmann. Auch hier hatten die Eigentümer weitere Juden und Jüdinnen in ihr Haus aufnehmen müssen. Erst recht nach ihrer Deportation nach Łódź im Oktober 1941 wurde das Haus nun fortwährend neu mit jüdischen Bewohnerinnen und Bewohnern belegt. Hier lebten Emmerichs zusammen mit den Verwandten Feidelberg, denn auch Sally Emmerichs Schwager Julius wohnte hier mit seiner Frau.

Am 20. Juli 1942 musste Sally Emmerich, seine Frau Helene und die Verwandten das Haus in der Bahnhofstraße 14 verlassen, wie auch noch das Ehepaar Daniel, die Witwe Elise Caminer und die 90-jährige Natalie Stern. Diese acht letzten jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner mussten sich mit ihrem Gepäck zum Bahnhof Wuppertal-Steinbeck begeben. Dort wurden sie mit über 250 weiteren Wuppertaler Jüdinnen und Juden nach Düsseldorf gebracht, um am nächsten Tag mit einem Massentransport in das Ghetto Theresienstadt bei Prag deportiert zu werden. Am 21. September 1942 wurden Sally Emmerich und seine Frau Helene vom Ghetto in das Vernichtungslager Treblinka gebracht und vermutlich sofort ermordet. Sally Emmerich war 72 Jahre alt.

Quellen


Stadtarchiv Wuppertal: Akten für Wiedergutmachung 250501, 436128; Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Theresienstadt; Stolpersteine in Wuppertal e.V.