Maria Strauß, geb. Haas

  • Geburtsdatum: 09.11.1894
  • Geburtsort: Rülzheim
  • Wohnort:

    Ulmenstraße 10 (heute Runenweg)

  • Todesdatum: nach 10.11.1941
  • Todesort: Ghetto Minsk oder Vernichtungsstätte Maly Trostenez

Maria Haas wurde am 9. November 1894 als Tochter von Berta Haas, geb. Hirsch, und ihrem 12 Jahre jüngeren Mann Max in Rülzheim im Landkreis Germersheim geboren. Über ihre Kindheit, Schulzeit und Ausbildung ist nichts bekannt.

Am 4. August 1925 heiratete sie in Elberfeld den Kaufmann Albert Strauß aus Crainfeld. Als Trauzeuge des Paares war vermutlich ein Bruder von Maria Haas zugegen, der Kaufmann Max Haas, 27 Jahre alt, wohnhaft in der Ulmenstraße 11. In der Nummer 10 dieser Straße wohnte auch das junge Paar Strauß. Maria Strauß` Schwager David wohnte in der Schwanenstraße 21.

Maria Strauß` Mann Albert arbeitete als Reisender bzw. Vertreter in der Papierbranche, während sie selbst Kassiererin bei der Firma Alsberg war, einem großen Textilkaufhaus eines jüdischen Eigentümers.

In der Ulmenstraße wohnte auch Maria Haas` Mutter Berta, geb. Hirsch, während ihr Vater, Max Haas, augenscheinlich getrennt von seiner Frau, in Ploch, Mainz und Saarbrücken lebte.

Die Ulmenstraße wurde 1935 in „Runenweg“ umbenannt – auch ein Ausdruck nationalsozialistischer Propaganda, die sich im Stadtbild niederschlagen sollte. Im selben Jahr erschien das nationalsozialistische „Boykottheft“ mit der Auflistung jüdischer Gewerbetreibender. Hier wird der Name von Albert Strauß als Kaufmann und seine Adresse Runenweg 10 genannt (S. 25).

Von dort mussten sich Maria Strauß und ihr Mann Albert am Montag, den 10. November 1941 auf den Weg zum Bahnhof Steinbeck machen, versehen mit ihrem Gepäck und Proviant. Mit über 250 weiteren Wuppertaler Juden und Jüdinnen wurde die Familie nach Minsk deportiert, wo sie fünf Tage später ankamen. Vermutlich wurden sie alle sehr bald dort oder im nahegelegenen Wald von Maly Trostenez ermordet.

Maria Strauß war 47 Jahre alt, als man sie deportierte.

Ihre Mutter, Berta Haas, lebte zum Schluss in Wuppertal in einer der Zwangsunterkünfte in der Gartenstraße 24 und wurde nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 8. Oktober 1942 umkam. Ihr Vater, Max Haas, kam von Köln aus ebenfalls nach Theresienstadt, wo er am 21. August 1942 starb.

Quellen


Stadtarchiv Wuppertal: Akten für Wiedergutmachung 250934, 250766| Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Minsk