Philipp Kadisch

  • Geburtsdatum: 01.03.1884
  • Geburtsort: Gailingen bei Schaffhausen
  • Beruf: Kaufmann, Dekorateur
  • Wohnort:

    Große Flurstraße 5, Bleicherstraße 8 (zwangsweise)

  • Todesdatum: nach 15.05.1944
  • Todesort: Vernichtungslager Auschwitz

Über Philipp Kadisch ist so gut wie nichts bekannt. Er wurde in Gailingen bei Schaffhausen geboren. Eventuell war er mit der ein Jahr jüngeren Helene verheiratet, und eventuell waren die 1920 geboren Trude und ein Friedrich seine Kinder.

Im nationalsozialistischen „Boykottheft“ von 1935 taucht Philipp Kadischs Name mit der Adresse „Große Flurstraße 5“ auf. Im Zuge der antijüdischen Gewaltaktionen vom November 1938 wurde auch Philipp Kadisch verhaftet und vom 17. November bis zum 1. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert.

Nach der Abschaffung des Mieterschutzes für Juden im April 1939 mussten er und seine Frau Adele in das Haus Bleicherstraße 8 umziehen, das der Familie Ollendorf gehörte. Dort wohnten mehrere jüdische Familien.

Philipp Kadisch, aber auch alle anderen noch übriggebliebenen Bewohner des Hauses Bleicherstraße, insgesamt neun Personen, mussten sich am 20. Juli 1942 auf dem Bahnhof Steinbeck einfinden, um in das Ghetto Theresienstadt bei Prag deportiert zu werden. Am 15. Mai 1944 wurde Philipp Kadisch vom Ghetto in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert und vermutlich sofort ermordet.

Philipp Kadisch war 60 Jahre alt.

Quellen


Stadtarchiv Wuppertal: Akten für Wiedergutmachung 250502; Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Theresienstadt