Zeitungsmeldung über Konzert von Kurt Heinemann, verfasst von Hed-wig Israel

Kurt Heinemann

  • Geburtsdatum: 27.09.1907
  • Geburtsort: Elberfeld
  • Beruf: Pianist, Kapellmeister
  • Wohnort:

    Bahnhofstraße 20a, Seilerstraße 10

  • Todesdatum: 00.05.1942
  • Todesort: Vernichtungsstätte Chełmno

Kurt Heinemann wurde am 29. Juli 1907 in Elberfeld geboren. Seine Eltern waren Josef Heinemann, geboren 1872 in Paderborn, und seine Frau Klara, geb. Hinz, geboren 1881 in Ahrweiler.

Kurt Heinemann studierte Musik und wurde am Kölner Schauspielhaus Pianist und Kapellmeister.

Radio Luxemburg kündigte 1929 zum Beispiel an:
„Sinfoniekonzert unter Mitwirkung des Pianisten Kurt Heinemann.
Am Donnerstag, den 4. Juli, um 21.30 Uhr, spielt das Luxemburger Rundfunk-Orchester unter Mitwirkung des deutschen Pianisten Kurt Heinemann das Klavierkonzert in D Dur von Haydn. Dieses Konzert im Rokokostil umfasst drei Sätze: Vivace, Larghetto und Rondo Finale. Dieses Rondo verrät den Einfluss der ungarischen Musik auf den großen Komponisten, der jahrelang Kapellmeister in Ungarn war. Das Orchester spielt außerdem die 2. Sinfonie in D Dur von Beethoven.“

Allerdings wurde Kurt Heinemanns Karriere im Jahr der Machtübernahme 1933 schlagartig beendet. Die Historikerin Elfi Pracht schreibt in ihrem Buch „Jüdische Kulturarbeit in Köln 1933-1941“: „Am Schauspielhaus musste der Kapellmeister und Pianist Kurt Heinemann ebenso gehen wie die vielumschwärmte Diva Friedl Münzer […]“.

Am 22. Oktober 1941 musste sich Kurt Heinemann von seinen Eltern Josef und Klara und von seiner Schwester Hilde Herz, die alle in Wuppertal lebten, verabschieden. Mit einem Sammeltransport kam er in das Ghetto von Litzmannstadt (Łódź) verbracht. In diesem ersten Transport von Jüdinnen du Juden aus Köln überhaupt befanden sich auch die drei Mitglieder Familie Fassbender, die von Wuppertal nach Köln gezogen waren: Dr. Jakob Fassbender, seine Frau Selma und die Tochter Marianne, die alle Lager – im Unterschied zu ihren Eltern – überlebte.

Kurt Heinemann wurde im Mai des folgenden Jahres in das Vernichtungslager Chełmno deportiert und dort sofort ermordet. Er war 35 Jahre alt.

Bildnachweis


  • Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal

Quellen


Stadtarchiv Wuppertal: Akten für Wiedergutmachung 11405; https://www.vr-elibrary.de/doi/abs/10.7788/gik.1991.29.1.119?download=true&journalCode=gik