Benno Simon

Benno Simon

  • Geburtsdatum: 01.03.1924
  • Geburtsort: Elberfeld
  • Beruf: Autoschlosser
  • Wohnort:

    Ernststraße 36

  • Todesdatum: nach 21.04.1942
  • Todesort: Ghetto Izbica oder Vernichtungslager Sobibór

Benno Simon wurde am 1. März 1924 in Elberfeld geboren. Sein Vater war der Kaufmann Hugo Simon, seine Mutter hieß Bella, geb. Stern. Benno Simon hatte noch eine jüngere Schwester, Brunhilde, die am 19. Oktober 1927, auch in Elberfeld, geboren wurde.

Benno Simons Vater führte eine Rohproduktenhandlung in der Ernststraße 36, wo die Familie auch wohnte. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten hatte die Familie vermutlich alle Einschränkungen, Demütigungen und Schikanen zu erleiden wie alle anderen Juden in Wuppertal und im Deutschen Reich.

Nach den antijüdischen Ausschreitungen im November 1938 scheinen Benno Simons Eltern, wie so viele andere, versucht zu haben, ihre Kinder Brunhilde  und Benno ins rettende Ausland zu bringen und auf einen Kindertransport nach England zu schicken, denn die Passfotos der beiden zur Ausstellung der Aus- und Einreisepapiere haben sie noch nach England geschickt. Aber das Projekt scheiterte – warum, wird nicht klar.

Am 21. April 1942 mussten sich alle vier, Benno, seine Schwester Brunhilde und die Eltern Hugo und Bella Simon auf dem Bahnhof Steinbeck einfinden. 60 Jüdinnen und Juden aus Wuppertal, dazu je eine Person aus Remscheid, Neviges, Velbert und Hattingen mussten sich an diesem Frühlingsmorgen dort einfinden und wurden zunächst nach Düsseldorf gebracht, wo sie improvisiert auf dem Schlachthofgelände Derendorf übernachten mussten. Am nächsten Tag wurde ein Transport mit insgesamt 387 Männern und 664 Frauen zusammengestellt, der den Bahnhof Derendorf am 22. April 1942 um 11.06 Uhr verließ. Die Route führte über Erkrath, Hagen, Paderborn, Northeim, Nordhausen, Halle (Saale), Cottbus, Sagan, Lissa, Ostrowo, Widzew, Skarzysko Kamienna, Radom, Deblin und Lublin nach Izbica. Nach ihrer Ankunft im Ghetto schrieben manche der Verschleppten Postkarten nach Hause, die auch ihr Ziel erreichten. Sie beweisen, dass die Menschen noch etwa sechs Monate am Leben geblieben sind, ehe sie im Oktober 1942 zu einem Vernichtungslager im Distrikt Lublin – vermutlich nach Sobibór – transportiert und dort sofort ermordet wurden.

Benno Simon war 18 Jahre alt, als man ihn deportierte.

Bildnachweis


  • Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal

Quellen


Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Izbica