Betty Rappoport, geb. Salomon
Betty Salomon wurde am 7. Dezember 1881 als Tochter von Siegmund und Pauline Salomon in Opladen geboren und heiratete später Siegfried Rappoport. Die Ehe blieb kinderlos. Sie zog am 12. Juni 1917 von Berlin-Zehlendorf nach Elberfeld in die Katernberger Straße 2. 1931 starb ihr Mann, wurde aber nicht auf einem der jüdischen Friedhöfe in Wuppertal beerdigt.
Zwei Jahre später zog Betty Rappoports Schwester Else Rosenbaum mit ihrer Tochter Ellen zu ihr in die 4-Zimmer-Wohnung. Während Ellen Rosenbaum 1936 Deutschland verlassen konnte, blieben die Geschwister Betty und Else in Wuppertal zurück. Am 29. September 1941 musste Betty Rappoport in die Augustastraße 54 umziehen. In der von den Nationalsozialisten erzwungenen Vermögenserklärung gab sie ein Gesamtvermögen von 77.379,85 Reichsmark an.
Zusammen mit ihrer Schwester Else Rosenbaum musste sich Betty Rappoport am Sonntag, den 26. Oktober 1941 zum Wuppertaler Bahnhof Steinbeck begeben, wo bereits nahezu 200 Jüdinnen und Juden auf ihren Abtransport warteten. Der Zug fuhr zunächst nach Düsseldorf, wo die Menschen eine Nacht auf dem Schlachthofgelände in Derendorf verbringen mussten. Am nächsten Tag fuhr ein Zug mit 20 Personenwagen und rund 1000 Jüdinnen und Juden aus dem gesamten Gestapobezirk Düsseldorf in das Ghetto von Łódź.
Die Schwestern mussten im Ghetto mit weiteren Deportierten in das Zimmer 4 der Kollektivunterkunft Fischstraße 21 ziehen. Betty Rappoport erhielt im Dezember 1942 und am 2. Januar 1942 jeweils eine Auszahlung über 19,30 Mark. Zwei Drittel der Gesamtsumme führte sie als Beitrag an die Solidargemeinschaft des „Düsseldorfer Kollektivs“ ab.
Am 6. Mai 1942 wurden die beiden Schwestern mit dem III. Transport aus dem Ghetto von Łódź deportiert und am nächsten Tag in der Vernichtungsstätte Chełmno ermordet.
Betty Rappoport war 61 Jahre alt.
Bildnachweis
- Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal: Deportationsliste Lodz; Jakobs, Hildegard: Im Ghetto Litzmannstadt (Łódź). 1.003 Biografien der am 27. Oktober 1941 aus Düsseldorf Deportierten, in Zusammenarbeit mit Angela Genger, Immo Schatzschneider und Markus Roos, hg. vom Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V., Essen 2011