Therese Zander, geb. Mayer

  • Geburtsdatum: 28.05.1886
  • Geburtsort: Mayen
  • Wohnort:

    Distelbecker Straße 23, Distelbecker Straße 21 (heute Distelbeck – zwangsweise)

  • Todesdatum: 08.05.1942
  • Todesort: Vernichtungsstätte Chełmno

Therese Mayer wurde am 28. Mai 1886 in Mayen in der Eifel geboren. Am 24. Februar 1912 heiratete sie den Kaufmann Moritz Zander. Mit ihm hatte sie zwei Kinder: Herbert und Edith. Die Familie lebte in Wuppertal-Elberfeld in der Straße Distelbeck 21 in einer gutbürgerlich eingerichteten Wohnung. Therese Zander übte keinen Beruf aus, sondern kümmerte sich als Hausfrau um ihre Familie. 1927 wurde die Ehe geschieden – ihre Tochter Edith war damals acht Jahre alt.

Am 5. Mai 1939 gab Therese Zander ihre goldene Armbanduhr beim Städtischen Leihamt Wuppertal ab. Ihre Tochter Edith war Anfang 1939 in die USA emigriert und versuchte von dort aus, die Auswanderung ihrer Mutter in die Wege zu leiten. Aber der Plan scheiterte.

Vom Haus Distelbeck 23 musste Therese Zander nun in die Nummer 21 umziehen, das als Zwangsunterkunft erklärt worden war, nachdem der Mieterschutz für Jüdinnen und Juden aufgehoben war. In diesem Haus lebten in den folgenden Jahren viele Parteien: Neben Therese Zander waren das die dreiköpfige Familie Bukofzer, Marta Leven, die drei Schwestern Tisch mit ihrem Schwager und der Nichte Arnhild und schließlich Karoline Strauss. Sie alle wurden nach und nach deportiert.

Am Sonntag, den 26. Oktober 1941, verließ Therese Zander das Haus in der Distelbeck, um mit ihrem Gepäck zum Bahnhof Wuppertal-Steinbeck zu fahren. Zusammen mit 200 weiteren Jüdinnen und Juden aus Wuppertal wurde sie nach Düsseldorf gebracht und am nächsten Tag in das Ghetto von Łódź deportiert. Im Ghetto musste sie mit anderen Personen im Zimmer 4 der Kollektivunterkunft Fischstraße 15 leben. Am 7. Mai 1942 wurde sie mit dem IV. „Aussiedlertransport“ aus dem Ghetto von Łódź in das Vernichtungslager Chełmno gebracht und am nächsten Tag ermordet.

Therese Zander war 56 Jahre alt.

Quellen


Stadtarchiv Wuppertal: Akten für Wiedergutmachung 250137; Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Lodz; Jakobs, Hildegard: Im Ghetto Litzmannstadt (Lodz). 1.003 Biografien der am 27. Oktober 1941 aus Düsseldorf Deportierten, in Zusammenarbeit mit Angela Genger, Immo Schatzschneider und Markus Roos, hg. vom Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V., Essen 2011