Henriette Callmann
Über Henriette Callmann ist nahezu nichts bekannt. Allein die Angabe ihres Geburtsorts Hagen, wo sie am 20. Februar 1859 geboren wurde, mag einen Hinweis auf verwandtschaftliche Bezüge in der Region geben, denn allein auf dem Friedhof im benachbarten Schwelm sind über 10 Grabstätten zu finden, die einer Familie „Calmann“ gehören.
Die letzte Wohnadresse von Henriette Callmann war auf jeden Fall die des ehemaligen Altersheims der jüdischen Gemeinde Wuppertal-Elberfeld in der damaligen Straße der SA 73 (heute Friedrich-Ebert-Straße), wo im Jahr 1942 auf engstem Raum bereits über 70 meist ältere Personen zwangsweise zusammenlebten. Von dort musste sich die 83-jährige Henriette Callmann am 20. Juli 1942 zum Bahnhof Steinbeck begeben, um mit vielen weiteren Jüdinnen und Juden in das Ghetto Theresienstadt deportiert zu werden. Alle jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Altersheim mussten sich ebenfalls auf dem Bahnhof einfinden.
Nur zwei Monate später, am 21. September 1942, wurde Henriette Callmann in das Vernichtungslager Treblinka verbracht, wo sie vermutlich sofort ermordet wurde. Sie war 83 Jahre.
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Theresienstadt