Max Moses Baruch Besen
Der Händler und Vertreter Max Besen, geboren am 8. November 1892 in Soldnik in Polen, ließ sich in Elberfeld nieder. Verheiratet war er mit Josefine, geb. Seucher, mit der eine Tochter hatte, Eleonore, die 1933 geboren wurde. 1938 wurde Max Besen im Zusammenhang mit dem Novemberpogrom verhaftet und am 17. November 1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Er trug die Häftlingsnummer 29616 und wurde am 5. Dezember 1938 aus der Dachauer Haft entlassen. Er kehrte nach Wuppertal zu seiner Familie zurück.
Seit dem 1. März 1941 wohnte die Familie in der Elberfelder Wilhelmstraße 25 in einer Drei-Zimmer-Wohnung in der zweiten Etage. Max Besen war ausgebildeter Kürschner, konnte aber in der NS-Zeit nicht mehr in seinem Beruf arbeiten. Zuletzt war er Hilfsarbeiter bei der Firma „W. Overhoff“ in Velbert und bekam einen Stundenlohn von 0,70 RM. Für ihn ist seine Arbeitsbuchnummer überliefert: 198/153388. Laut der im Oktober 1941 ausgefüllten Vermögenserklärung besaß er keinerlei Vermögenswerte. Seine Kennkartennummer lautete A 00559.
Am 26. Oktober 1941 wurde die Familie Besen von Wuppertal nach Düsseldorf gebracht und am nächsten Tag in das Ghetto von Łódź deportiert. Im Ghetto zog die Familie zusammen mit 83 anderen Deportierten in das Zimmer 11 der Kollektivunterkunft Fischstraße 15. Max Besen führte am 2. Januar 1942 von einem Betrag von 9,60 Mark zwei Drittel an die Solidargemeinschaft des „Düsseldorfer Kollektivs“ ab. Auf einer Liste ist vermerkt, dass er krank war. Am 4. Januar 1942 befand er sich in einem der Ghetto-Krankenhäuser. Am 7. Januar 1942 wurde er dort wieder entlassen. Max Besen und seine Familie waren im Mai 1942 für den IV. Aussiedlungstransport vorgesehen. Er starb am 3. Mai 1942 im Ghetto. Auf einer Brotliste des Hauses Fischstraße 15 vom 5. bis 15. Mai 1942 ist die gesamte Familie Besen noch vermerkt – hinter Max Besens Name steht „verstorben“.
Er war 50 Jahre alt.
Quellen
Jakobs, Hildegard: Im Ghetto Litzmannstadt (Lodz). 1.003 Biografien der am 27. Oktober 1941 aus Düsseldorf Deportierten, in Zusammenarbeit mit Angela Genger, Immo Schatzschneider und Markus Roos, hg. vom Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V., Essen 2011