Friedrich Julius Barmé
Friedrich Julius Barmé wurde am 29. Juni 1892 als drittes Kind des Fabrikanten Gottfried Barmé und seiner Frau Sibille, genannt Bella, in Barmen geboren. Er besuchte das Gymnasium an der Sedanstraße. Nach Beendigung der Schule arbeitete er in der Firma Kupfer und Messingwerke, Metall und Kaltwalzwerke in Langenberg als Geschäftsführer. 1937 heiratete er die 18 Jahre jüngere Carry Hirsch.
Mit seinem Vater und seinem älteren Bruder Benno gründete er schon im Ersten Weltkrieg eine Fabrik in Langenberg und musste als vermögend gelten. Im Unterschied zu seinem Bruder Benno ließen sich Friedrich und Carry katholisch taufen. Das kinderlose Paar – Carry war fast 20 Jahre jünger als ihr Mann – kaufte das Haus in der Coburger Straße 3 (bis 1935 „Hansastraße“, nach dem Krieg „Rudolf-Ziersch-Straße“) im Barmer Villenviertel am Toelleturm. Das „Bauhaus Fischer“ war im Auftrag des jüdischen Rechtsanwalts Dr. Walter Fischer erbaut worden. Fischer war Mitglied der SPD und verteidigte auch Gewerkschafter vor Gericht, stand daher schon früh im Fokus der Nationalsozialisten, so dass er, seine Frau Erna und die Söhne schon 1933 Deutschland verlassen mussten.
Auch die Barmés flüchteten sich ins Ausland: Nachdem Friedrich Barmé am 24. Juni 1938 wegen angeblichen Landesverrats und Devisenvergehens verhaftet worden war, gelang die Flucht 1939 über die Schweiz und Italien nach Brasilien. Doch obwohl er in Sao Paulo nichts mehr von den Nationalsozialisten zu befürchten hatte, nahm er sich, tief deprimiert, am 2.Oktober 1942 das Leben. Vermutlich kam er mit den großen menschlichen Verlusten und Enttäuschungen nicht mehr zurecht.
Quellen
Stadtarchiv Wuppertal, Akten für Wiedergutmachung 250924, 250925; Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal; Informationen Frank Homberg