Abraham Arthur Mayer
Über Abraham Mayer, der am 7. November 1879 in Gräfrath (heute ein Stadtbezirk von Solingen) geboren wurde, ist nahezu nichts bekannt. Er hatte zwei jüngere Schwestern: Else und Erna. Später zogen die drei Geschwister nach Elberfeld um.
Die beiden Frauen waren, wie er, nicht verheiratet und führten einen gemeinsamen Haushalt in der Neuen Fuhrstraße 23.
Abraham Mayers letzte Adresse ist auf der Deportationsliste für Theresienstadt aufgeführt. Demnach wohnte er im Altersheim der jüdischen Gemeinde Wuppertal-Elberfeld in der damaligen „Straße der SA“ 73 (heute Friedrich-Ebert-Straße), wo nach und nach auf engstem Raum bereits über 70 meist ältere Personen zwangsweise eingezogen waren. Von dort musste er sich am 20. Juli 1942 zum Bahnhof Steinbeck begeben, um mit vielen weiteren Jüdinnen und Juden in das Ghetto Theresienstadt deportiert zu werden. Alle jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Altersheim mussten sich ebenfalls auf dem Bahnhof einfinden.
Am letzten Tag des Jahres 1942 kam Abraham Mayer im Ghetto um, an Hunger, Erschöpfung oder mangelnder Pflege. Er war 63 Jahre alt.
Seine beiden Schwestern waren schon im Oktober 1941 nach Łódź deportiert worden. Im Dezember 1941 schrieb die aus Berlin ins Ghetto von Łódź deportierte Gerda Frankenstein an ihre Mutter, die Witwe Speier in Wuppertal-Barmen: Gestern habe ich die Damen Meyer besucht, der Bruder hat ihnen geschrieben. Die Freude war groß.
Im Mai 1942 wurden die beiden Schwestern in der Vernichtungsstätte Chełmno ermordet.
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Theresienstadt | Jakobs, Hildegard: Im Ghetto Litzmannstadt (Łódź). 1.003 Biografien der am 27. Oktober 1941 aus Düsseldorf Deportierten, in Zusammenarbeit mit Angela Genger, Immo Schatzschneider und Markus Roos, hg. vom Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V., Essen 2011, S. 480f.