Rosa Weil, geb. Michel
Über Rosa Weil, geb. Michel ist nahezu nichts bekannt. Sie wurde am 17. August 1875 in Bingen geboren.
Aus der Deportationsliste für Theresienstadt geht hervor, dass sie zum Schluss im Haus Grünstraße 22 wohnte, in das sie vermutlich eingewiesen worden war.
Nach und nach wurden hier, in einem Haus mitten in der Elberfelder Innenstadt, weitere jüdische Menschen zwangsweise untergebracht: Die Brüder Alexander und Simon Baier, die Ehepaare Max und Emilie David, Erich und Hilde Herz, Josef und Klara Heinemann und Albert und Mathilde Walter und schließlich Julius Arensberg.
Fast alle Hausbewohner mussten am Montag, den 10. November 1941 das Haus in der Grünstraße verlassen und sich zum Bahnhof Wuppertal-Steinbeck begeben. Sie wurden in die weißrussische Stadt Minsk deportiert. Niemand von den aus Wuppertal Deportierten überlebte das Ghetto von Minsk oder die Erschießungen im Wald von Maly Trostinez.
Zurück bleiben die Heinemanns und die Walters und eben Rosa Weil.
Diese Letzten hatten sich am Montag, den 20. Juli 1942 mit ihrem Gepäck zum Bahnhof Steinbeck zu begeben.
271 Personen aus Wuppertal, Remscheid, Solingen, Neviges, Velbert und Heiligenhaus mussten am Bahnhof Steinbeck einen Zug besteigen, der sie zunächst zum Güterbahnhof Düsseldorf-Derendorf brachte, wo sie eine Nacht verbringen mussten. Früh am nächsten Morgen wurden in einem Massentransport insgesamt über 1000 Jüdinnen und Juden aus dem gesamten Gestapo-Bezirk Düsseldorf in das Ghetto von Theresienstadt bei Prag deportiert. Danach gab es praktisch keine Jüdinnen und Juden mehr in Wuppertal, nur noch die wenigen, die mit einem nichtjüdischen Partner verheiratet waren oder einen nichtjüdischen Elternteil hatten.
Am 21. September 1942 wurde Rosa Weil in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und sofort ermordet.
Sie wurde 67 Jahre alt.
Quellen
Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Theresienstadt; Stadtarchiv Wuppertal: Akten für Wiedergutmachung 250341