Josef Kupperschlag

  • Geburtsdatum: 01.03.1888
  • Geburtsort: Barmen
  • Beruf: Kaufmann
  • Wohnort:

    Straße der SA 73 (heute Friedrich-Ebert-Straße – zwangsweise)

  • Todesdatum: nach 16.10.1944
  • Todesort: Vernichtungslager Auschwitz

Josef Kupperschlag wurde am 1. März 1888 in Barmen geboren.

Am 17. Oktober 1923 heiratete er die am 20. August 1894 in Solingen geborene Anna Isaac. Im folgenden Jahr wurde er von seinem Schwiegervater als Prokurist in die Firma aufgenommen wurde. Am 3. März 1925 und am 20. November 1926 bekam das junge Paar Nachwuchs: Ruth und Marion kamen zur Welt.

Nachdem sein Schwiegervater Nathan Isaac im Jahr 1932 starb, wurden sein Schwager Karl, Annas Bruder, und Josef in der Nachfolge persönlich haftende Gesellschafter.

Nach der Machtübernahme im Jahr 1933 gingen die Geschäftstätigkeiten der Firma Alsberg spürbar zurück, und mit Datum vom 30. September 1936 wurde der Betrieb eingestellt. Josefs Schwager Karl emigrierte im September 1936 mit seiner Frau und den beiden Kindern nach Brasilien, er selbst und seine Familie blieben in Solingen. Josef versuchte, als Handelsvertreter Geld zu verdienen, aber trotz seiner Bemühungen musste die Familie in eine kleinere Wohnung umziehen, in die Klemens-Horn-Straße 15.

Während des antijüdischen Pogroms im November 1938 drang der entfesselte Mob in die Wohnung der Kupperschlags ein und zerstörte dort fast den gesamten Hausrat. In Panik geraten, schickten Josef und Anna Kupperschlag ihre Töchter nach Holland, wo sie zunächst in einem Flüchtlingsheim lebten, aber nach Kriegsausbruch kamen die Mädchen bei einer Familie in Amsterdam unter, wo sie noch bis 1941 eine Gewerbeschule besuchen konnten.
Josef und Anna Kupperschlag wurden unterdessen zu Beginn des Jahres 1939 dazu bestimmt, das Jüdische Altersheim in Wuppertal zu leiten, weil Anna angeblich eine geprüfte Krankenschwester sei. Also zogen beide zwangsweise in das Haus Straße der SA 73 (heute Friedrich-Ebert-Straße) in Elberfeld.

Dort wuchs die Zahl der Bewohner ständig an, und im Jahr 1942 lebten auf engstem Raum bereits über 70 meist ältere Personen zwangsweise zusammen. Am 20. Juli 1942 mussten sich Josef und Anna Kupperschlag zum Bahnhof Steinbeck begeben, um mit vielen weiteren Jüdinnen und Juden in das Ghetto Theresienstadt deportiert zu werden. Alle jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Altersheim mussten sich ebenfalls auf dem Bahnhof einfinden. Unter den von Wuppertal Deportierten befanden sich acht weitere Solinger, hinzu kamen sechs bis dahin noch in Solingen lebende Juden und Jüdinnen.

Zweieinhalb Jahre später, am 16. Oktober 1944, wurden Josef und Anna Kupperschlag vom Ghetto Theresienstadt in das Vernichtungslager Auschwitz verbracht und dort vermutlich sehr bald ermordet. Josef war 56 Jahre alt.

Quellen


Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Theresienstadt