Siegfried Elsbach

  • Geburtsdatum: 03.04.1878
  • Geburtsort: Erwitte
  • Beruf: Kaufmann
  • Wohnort:

    Bahnhofstraße 14

  • Todesdatum: 08.05.1942
  • Todesort: Vernichtungsstätte Chełmno

Der unverheiratete Kaufmann Siegfried Elsbach, geboren am 3. April 1878 in Erwitte, lebte seit 1898 in Wuppertal im eigenen Haus in der Bahnhofstraße 14. Im Parterre des Hauses betrieb er einen Textilwaren-Großhandel. Mit der Abschaffung des Mieterschutzes für Juden im April 1939 musste er in seinem Haus auch andere jüdische Bürgerinnen und Bürger aufnehmen. Zuletzt lebten dort auch seine Mutter und seine verwitwete Schwester Paula Kauffmann.

Siegfried Elsbach wurde am 26. Oktober 1941 mit seiner Schwester und rund 200 weiteren Menschen aus Wuppertal und der Umgebung von Wuppertal nach Düsseldorf gebracht und am nächsten Tag in das Ghetto von Łódź deportiert. Dort wurden die Geschwister mit 54 weiteren Personen in das Zimmer 4 der Kollektivunterkunft Fischstraße 15 eingewiesen. Am 17. Dezember 1941 wurde von der Kollektivbuchhaltung der Eingang von 9,60 Mark vermerkt, wovon Siegfried Elsbach allerdings zwei Drittel an das „Düsseldorfer Kollektiv“ abführen musste.

Am 19. Februar 1942 wurde Siegfried Elsbach enteignet. Sein Haus in der Bahnhofstraße 14, Einheitswert 34.100 RM, war mit 6.200 RM belastet. Das Haus sowie sein Spar- und Wertpapiervermögen in Höhe von 7.900 RM wurden nach seiner Deportation von nationalsozialistischen Behörden beschlagnahmt.

Siegfried Elsbach wurde am 7. Mai 1942 aus dem Ghetto von Łódź „ausgesiedelt“ und am nächsten Tag im Vernichtungslager Chełmno ermordet. Er wurde 64 Jahre alt.

Quellen


Jakobs, Hildegard: Im Ghetto Litzmannstadt (Łódź). 1.003 Biografien der am 27. Oktober 1941 aus Düsseldorf Deportierten, in Zusammenarbeit mit Angela Genger, Immo Schatzschneider und Markus Roos, hg. vom Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf e.V., Essen 2011, S. 185f.; Archiv Begegnungsstätte Alte Synagoge: Deportationsliste Łódź; Stadtarchiv Wuppertal: Akten für Wiedergutmachung 60468